Carl Jutz d. Ä. - Ziegenböcklein und Glucke
Carl Jutz d. Ä.
Ziegenböcklein und Glucke
Öl auf Leinwand. 52 x 72,5 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Carl Jutz 1868.
"In den Privatsammlungen, die am Rhein in den 70er und 80er Jahren entstanden sind, durfte eine 'Jutz' so wenig fehlen wie ein 'Kröner' oder 'Achenbach'", stellte ein Feuilletonist in seinem Nekrolog zum Tode von Carl Jutz fest (s. Kölnische Zeitung, 5.9.1916).
Bei dem uns vorliegenden Gemälde handelt es sich um eines der eher seltenen größeren Formate des Künstlers. Jutz' Tierdarstellungen verstehen sich auch als gesellschaftliche Metapher, als Tierallegorien menschlicher Verhaltensweisen. Konsequenterweise lassen die Kompositionen daher nur vereinzelt Abbildungen des Menschen zu, und bloß selten finden sich Geräte für die bäuerliche Tätigkeit, wie eine Mistgabel, eine Axt oder ein umgekippter Korb, in den Werken wieder.
Unser Gemälde zeigt den spielerischen Kampf zwischen einem Ziegenböcklein und einer Glucke, deren Küken aufgrund ihres angriffslustigen Gebarens in alle Richtungen fliehen. Unweigerlich stellt sich der Betrachter die Frage, ob sich das unschuldig aussehende, aber deutlich stärkere Ziegböcklein gegen die aufgebrachte Henne durchsetzen kann. Jutz verweist innerhalb dieser idyllischen Szenerie auf den Kampf zwischen Groß und Klein.
Provenienz
Auktion Sotheby's München, 10.12.1992, Lot 38. - Rheinische Privatsammlung.