Rudolf Schlichter - Selbstbildnis - image-1

Lot 400 Dα

Rudolf Schlichter - Selbstbildnis

Auktion 1004 - Übersicht Köln
30.11.2012, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 18.000 € - 22.000 €
Ergebnis: 26.840 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Karton 48,5 x 34,5 cm, gerahmt. Unbezeichnet. - Rückseitig mit drei alten, undatierten Zeitungsartikeln, davon einer zum Tod von Max Schlichter [1933], dem Bruder von Rudolf Schlichter, der in Berlin das Restaurant und Künstlercafé "Schlichter" führte, ein Artikel über literarische Säuberungsaktionen, in dem Rudolf Schlichter genannt ist, und ein weiterer Artikel über die Gründung der Münchner Künstlergemeinschaft "Neue Gruppe" [1947], an der Schlichter u.a. beteiligt ist. - In guter Erhaltung.

Während Rudolf Schlichter zahlreiche Bildnisse von seiner Ehefrau, von Verwandten, Freunden und Bekannten geschaffen hat, die von großem Verständnis und Interesse des Künstlers für die Porträtierten sprechen, ist das Selbstbildnis in seinem Oeuvre wenig vertreten. "Verglichen mit dem Werk von Kollegen, Otto Dix, Christian Schad oder Karl Hubbuch zum Beispiel, gibt es Selbstbildnisse bei Rudolf Schlichter nicht so häufig; repräsentative Gemälde von ihm sind sogar selten. Wenn er sich darstellt, dann meist spontan und ohne Pose, als Beobachter, eine Rolle, die durch die Brille und den einem zugewandten Kopf noch unterstrichen wird." (Günther Metken, in: Rudolf Schlichter. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Ausst. Kat. Tübingen/Wuppertal/München, 1997/98, S. 202). Auch unserem frühen Selbstporträt wohnt eine gewisse Unruhe inne. Der junge Schlichter scheint den Blick des Betrachters mit skeptisch-nervöser Zurückhaltung zu erwidern und gibt ihm nur wenig von seiner Persönlichkeit preis.

Provenienz

Ehemals Privatbesitz Calw, seitdem in Familienbesitz