Vintage, Gelatinesilberabzug. 28 x 37,5 cm. Auf Originalkarton 29,7 x 39,9 cm aufgezogen, dort rückseitig mit Bleistift signiert, datiert, betitelt und beschriftet sowie von fremder Hand bezeichnet. - Leichte Aussilberungen. Entlang der rechten Kante stellenweise kleine Fehlstellen.
„Wenn ich in wenigen Worten sagen soll, was mich eine mehr als vierzigjährige photographische Tätigkeit gelehrt hat, dann ist es das: Der Photograph muß vor allem eines suchen und finden: Den Effekt des Lichtes! Zu oft werden die Dinge photographiert wie sie sind, während man besser das sehen und festhalten sollte, was sie in Licht und Atmosphäre scheinen. Das Licht macht alle Dinge leuchten; es verwandelt und adelt die unscheinbarsten und gewöhnlichsten Motive. Das Sujet ist nichts; das Licht ist alles! Und dieses zauberhafte Licht muß man entdecken lernen, denn dieses Licht gibt erst das Bild.“ (zitiert nach: Josef Gottschammel, Rudolf Hans Hammer (Hg.), Léonard Misonne, Wien u.a. 1934, o.S.). Dieser von Misonne im Jahr 1934 formulierte Gedanke gilt bereits für dieses frühe, mehr als drei Jahrzehnte zuvor entstandene Selbstportrait, das den Photographen in einer Rückansicht im morgendlichen Frühnebel zeigt. 1896 hatte der zunächst als Amateurphotograph tätige Misonne beschlossen, sich ganz der Photographie zu widmen, und avancierte schnell zum wichtigsten Vertreter der Kunstphotographie in Belgien.