Lot 1518 Rα

Fernier datiert dieses Gemälde um 1850. Es entstand in der Umgebung seiner Heimatstadt Ornans zu dem Zeitpunkt also, als Courbet seine ersten künstlerischen Erfolge erlebte. Trotz des kleinen Formats und des unspektakulären Sujets ist dieses Bild exemplarisch für seinen revolutionären Stil. Bemerkenswert ist dabei die Art, wie er auf egalitäre, gleichwertige Weise alle Bildelemente in einer räumlichen Ebene optisch zusammenfügt. Unabhängig vom Gegenstand und Blicktiefe verteilt er Farben und Licht auf der Leinwand und schafft - Spatel und Pinsel abwechselnd verwendend - eine gitterartige Struktur. Courbets Landschaften sind nicht realistisch im traditionellen Sinn und noch weniger Ideallandschaften. Er zoomt vielmehr einen Naturausschnitt so nah heran, dass alle Bildelemente optisch gleichzeitig erfasst werden können; der baumbestandenen Vordergund und der Felsen im Hintergrund ebenso wie der einsame Wanderer. Damit bereitet Courbet den Wandel zur modernen Landschaftsdarstellung der folgenden Generationen vor.

Fernier dates this painting around 1850. It was created near his hometown Ornans at a time when Courbet experienced his first artistic successes. In spite of the small size and the unspectacular subject, this work is exemplary in its revolutionary style. Remarkable is the manner in which he combined all elements of a painting in an egalitarian, equal way to establish an optical element of space. Independent from object and insight he distributes colours and light an the canvas and creates - alternately using a palette knife and brush - a lattice-like structure. Courbet's landscapes are not realistic in the traditional sense, and ideal landscapes even less so. He almostzooms unto a detail of nature to capture all elements of a picture at once: the tree-lined foreground and the rock in rear as well as the solitary wanderer. Here, Courbet prepares the transition to modern landscape Interpretation for the coming generations.