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Lot 3 Dα

Zwei Teller aus dem Hochzeitsservice für die Großherzogin Maria Pawlowna

Auktion 1084 - Übersicht Berlin
03.05.2017, 11:00 - Russian Sale
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €

Zwei Teller aus dem Hochzeitsservice für die Großherzogin Maria Pawlowna

Porzellan, Emaildekor, radierte Matt- und Glanzvergoldung. Flach, mit passig geschnittenem Rand. Im Spiegel gerahmte Ansichten, unterseitig bezeichnet: Les aqueducs Claudien. und Vue de la Ville de s. Philippe d´Argyro (Agira auf Sizilien). Auf der Fahne eine Goldfond-Bordüre mit Reserven um natürliche Rosenblüten bzw. klassizistische Rosettenmotive en grisaille. Blaumarke gekröntes kyrillisches P, Ritzzeichen. Ein Teller mit Sternsprung, Gebrauchsspuren, geringer Goldberieb. D 24,5 - 24,9 cm.
St. Petersburg, Kaiserliche Manufaktur, das Porzellan vor 1801, die Bemalung 1804.

Maria Pawlowna Romanowa Großfürstin von Russland (1786 - 1859) war die Tochter Zar Pauls I. und der Zarin Maria Fjodorowna, geboren als Sophie Dorothee Prinzessin von Württemberg. Am 3. August 1804 fand in St. Petersburg ihre Hochzeit mit Carl Friedrich Erbprinz von Sachsen-Weimar statt.

Die hier gezeigten Lots stammen aus dem Service, das anlässlich ihrer Hochzeit in der Porzellanmanufaktur St. Petersburg bestellt wurde. Die Serviceformen und auch die Bemalung mit antiken Ruinendarstellungen gehen zurück auf das Kabinett-Service, das ab 1795, also noch im letzten Lebensjahr Katharinas II., entstanden ist. Der damalige Manufakturleiter Fürst Jussupow beriet auch Pawel Petrowitsch, den späteren Zar Paul I., denn er genoss den Ruf eines Kunstkenners, der die klassische Antike verehrte.

1799 erhielten die beiden älteren Romanow-Schwestern zu ihren Vermählungen sehr ähnlich gestaltete Service mit Ansichten der Grand Tour. Alexandra Pawlowna wurde am 13. Oktober 1799 mit dem österreichischen Erzherzog Joseph vermählt und Jelena Pawlowna kurz darauf, am 23. Oktober 1799, mit Friedrich Ludwig Erbprinz von Mecklenburg. Teile dieses Mecklenburger Brautschatzes befinden sich in den Staatlichen Museen Schwerin, Ludwigslust und Güstrow.

Es ist anzunehmen, dass Zar Paul I. das Brennen der Porzellanteile für die Aussteuerservice aller Töchter schon ab 1799 geordert hatte, was die frühere Blaumarke erklären würde. Zar Paul verstarb am 24. März 1801 infolge eines Attentats, konnte also die Vermählung seiner drittjüngsten Tochter Maria nicht mehr erleben. Die an den beiden vorangegangenen Servicen orientierte aber dennoch individuelle Bemalung wurde in der Regierungszeit Zar Alexanders realisiert.

Literaturhinweise

Zum Kabinett-Service s. Kat. 250 Jahre Lomonossow Porzellanmanufaktur St. Petersburg, S. 20 f.
Teile aus dem ursprünglich wohl 1100 Stücke umfassenden Service im Besitz der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen (Kat. Maria Pawlowna. Zarentochter am Weimarer Hof, München-Berlin 2004, Nr. 4.17 - 4.22).