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Lot 136 Dα

Speiseservice für den Grafen Lottum

Auktion 1084 - Übersicht Berlin
03.05.2017, 16:00 - Sammlung Gronert
Schätzpreis: 16.000 € - 20.000 €

Speiseservice für den Grafen Lottum

Porzellan, Emaildekor, Vergoldung. Bestehend aus einer großen ovalen Terrine konisch,
einem Suppennapf mit Deckel und Löwenfüßen,
einer Saucière mit Schwanengriff und großem Löffel,
einem Mostrichfässchen mit Löffel,
drei ovalen und vier runden Schüsseln antikglatt, jeweils in drei verschiedenen Größen,
fünf viereckigen Compotièren in zwei verschiedenen Größen,
einer runden Saladière,
zwei kleinen oktogonalen Schüsseln (Geléeschalen?)
und 12 Speisetellern antikglatt.
Alle Teile dekoriert mit umlaufendem Eichenlaubkranz und breiten Vergoldungen. Blaumarke Zepter, rote Reichsapfelmarke, Pressnummern, Malerzeichen. Eine runde Schüssel mittlerer Größe und der Schnabel des Schwanengriffs restauriert, Retuschen am Gold.
Berlin, KPM, 1834.

Im Kontobuch des Königs ist dieses Service am 9. April 1834 verbucht mit "Für Sr: Excel: den Herrn Staats Minister Grafen von Lottum zur 50Jährigen Dienst Feier".
Welch allerhöchsten Stellenwert der Jubilar Friedrich Wilhelm III. genoss, zeigt der einmalige Umfang der Geschenke: Zu dem hier in Teilen angebotenen Speiseservice, das auf 50 Personen ausgelegt war, gab der König noch ein Dessertservice mit totaler polierter und radierter Vergoldung, bestehend aus Fruchtschalen und -körben, Teller, Bechern und Figuren. Als Prunkstück der Tafel diente ein Aufsatz aus fünf Vasen Münchner Sorte mit dem Abbild des Königs und Ansichten von Berlin auf dazugehörigen Postamenten. Es war der einzige Satz aus fünf Münchner Vasen, den die KPM je hergestellt hat (heute in der Twinight Collection von Richard Baron Cohen).
Bei dem reich Beschenkten handelt es sich um Carl Friedrich Heinrich von Wylich und Lottum (1767 - 1864), preußischer General der Infanterie, wirklicher Geheimer Staatsrat und Finanzminister. Die zu seinem seltenen Militärdienstjubiläum am 8. April 1834 verschenkten Porzellane waren eigentlich nur eine Beigabe. Das Hauptgeschenk bestand in einer Dotation von 100.000 Talern, mit denen der Minister die Herrschaft Lissa bei Breslau erwarb.