Schüssel aus einem königlichen Speiseservice - image-1

Lot 392 Dα

Schüssel aus einem königlichen Speiseservice

Auktion 1084 - Übersicht Berlin
03.05.2017, 18:00 - Berlin
Schätzpreis: 2.500 € - 3.000 €
Ergebnis: 2.728 € (inkl. Aufgeld)

Schüssel aus einem königlichen Speiseservice

Porzellan, Emaildekor, Vergoldung. Reliefzierat. Runde Tellerform mit Goldlaubkante, Blumenbouquets und Insekten. Blaumarke Zepter, Massezeichen IIII. Geringer Goldberieb. D 39,4 cm.
Berlin, KPM, 1768 - 73.

Ein Service dieses Typs gibt es in der von Lenz publizierten archivalischen Tabelle gleich doppelt:
Die erste Bestellung Friedrichs II. erfolgte am 31. Januar 1768 für das Berliner Schloss: "Berliner Tafel-Service vom radirten Dessein, für 36 Couverts. (Acta Silberkammer vol I, 3.2.1768) bunte natürliche Blumen und goldene Laubkante". Die Produktion benötigte fast ein Jahr, denn die Auslieferung erfolgte am 17. Dezember.
Ein weiteres "Tafel- und Dessert-Service, vom radirten Dessein (...) gemahlt mit Blumen und Goldlaubkante" wurde am 19. Januar 1770 geordert. Es war "nach Schweden als Geschenk des Königs bestimmt", für Königin Luise Ulrike von Schweden (1720 - 1782), die Schwester des Königs, die 1744 den Kronprinzen von Schweden geheiratet hatte. Dieses nun wurde innerhalb kürzester Zeit angefertigt und am 28. Februar ausgeliefert.
Eine dritte Partie des Geschirrs wurde 1773 als Nachlieferung ins Berliner Schloss überstellt. Es ist zu vermuten, dass die Platte entweder zu dem Service für die schwedische Hofhaltung oder zur Nachlieferung für das Berliner Schloss gehörte.
In der Auktion Berlin 1065 im Mai 2016 versteigerte Lempertz eine runde Terrine mit gleicher Provenienz.

Literaturhinweise

Zur archivalischen Tabelle s. Lenz (Reprint), S. 15.