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Lot 823 Dα

Terrine kleinster Sorte aus dem Schwanenservice

Auktion 1086 - Übersicht Köln
19.05.2017, 17:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 94.240 € (inkl. Aufgeld)

Terrine kleinster Sorte aus dem Schwanenservice

Porzellan, Emaildekor, Vergoldung. Ovale Schale und zugehöriger Einsatzdeckel mit Muschelrelief und indianischen Streublumen. Als Knauf eine Figurengruppe aus drei Putti mit weißen Blütengirlanden um einen sitzenden Schwan. Die Figuren mit minimalen eisenroten, braunen und schwarzen Inkarnatstaffierungen. Auf beiden Deckelseiten das Allianzwappen von Heinrich Graf Brühl und Anna Franziska Gräfin von Kolowrat-Krakowský. Um die Lippenränder eine goldene Bordüre aus zwei kurzen und einem längeren Vertikalstrich. Blaumarke Schwerter. Die Gruppe restauriert. H 20, B 16,5, T 13,9 cm.
Meißen, um 1739 - 40, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein, 1739.

Diese Terrine ist vermutlich dem Arbeitsbericht Kaendlers im Juli 1739 zuzuordnen: "Die Terrine kleinste Sorte Vor Ihre Hoch Reichs Gräfl. Excellenz Brühl zugehörig Zerschnitten und in Thon vollends Nach geholfen und Zum abformen befördert."
Der Auftrag zu einer ersten Geschirrproduktion erfolgte bereits 1734. Kaendler arbeitete an Tellerentwürfen konsequent ab April 1736. Im August 1739 wurde Graf Brühl Oberdirektor der Manufaktur. Im Verlauf dieser Jahre entstand ein Service beeindruckenden Umfangs (über 2000 geschätzte Stücke), das ständig um weitere Formstücke vergrößert wurde. Das Thema der Wasserfauna und des Muschelwerks fand in diesem Zusammenhang zu einem ganz außerordentlichen Höhepunkt; das Service gilt heute als Hauptwerk der barocken Porzellankunst.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf Brühl, Leipzig 2000, Nr. 20, die gleiche Terrine im Bestand der Porzellansammlung Dresden. Zwei weitere Exemplare erwähnt in der Sammlung The Detroit Institute of Arts und in Hamburger Privatbesitz (Sammlung Krieger, danach Sammlung Marouf).
Zu Geschichte von Schloss Pförten s. ibd. S. 97.
Der Arbeitsbericht Kaendlers publiziert von Pietsch, Leipzig 2002, S. 63.