Niederländischer Meister des 16. Jahrhunderts
Madonna mit schlafendem Jesuskind
Öl auf Holz (parkettiert). 58,5 x 41 cm.
Das Gemälde der Madonna mit dem schlafenden Jesuskind wurde als privates Andachtsbild geschaffen, für das es in Flandern seit dem frühen 16. Jahrhundert eine starke Nachfrage gab. Die reizvolle Komposition, die sich durch die innige Beziehung zwischen Mutter und Kind auszeichnet, taucht sehr ähnlich auch im Oeuvre des Quinten Massys sowie des Joos van Cleve auf, was die Beliebtheit dieses Sujets zeigt. Unser Werk lässt sich möglicherweise dem „Meister mit dem Papagei“ zuschreiben. Mit diesem Notnamen bezeichnete Max Friedländer zunächst nur eine Künstlerpersönlichkeit (vgl. Max J. Friedländer: Der Meister mit dem Papagei, in: Phoebus 2, 1948/49, S. 49ff.), während die neuere Forschung hinter den mit diesem Notnamen verbundenen Werken mehrere namentlich nicht bekannte flämische Maler vermutet, die wohl in Antwerpen um 1520-1530 eine gemeinsame Werkstatt betrieben. Der geschweifte Bildabschluss ist charakteristisch für den „Meister mit dem Papagei“. Die nahansichtige Wiedergabe der Madonna in einem eng begrenzten Bildausschnitt, wobei der Bildraum lediglich durch die grüne Vorhangdraperie angedeutet wird, lässt eine nahezu unmittelbare Beziehung des Betrachters zum Gegenstand seiner Verehrung entstehen.