Flämischer Meister um 1577 - Flügelaltar mit der Gregorsmesse, Dornenkrönung und Geißelung Christi - image-1
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Lot 1020 Dα

Flämischer Meister um 1577 - Flügelaltar mit der Gregorsmesse, Dornenkrönung und Geißelung Christi

Auktion 1087 - Übersicht Köln
20.05.2017, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 24.000 € - 28.000 €
Ergebnis: 29.760 € (inkl. Aufgeld)

Flämischer Meister um 1577

Flügelaltar mit der Gregorsmesse, Dornenkrönung und Geißelung Christi

Öl auf Holz. 53 x 39 cm (Mittelstück) sowie jeweils 53 x 15 cm (Flügel).
Datiert auf dem Mauerwerk der Mitteltafel oben rechts: 1577.

Die Mitteltafel zeigt Papst Gregor I. beim Lesen der Messe vor einer Erscheinung des leibhaftigen Christus als Schmerzensmann umgeben von den Arma Christi. Das Bildprogramm der Gregorsmesse geht auf eine späte Legende zurück, nach der sich dieses Wunder in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme in Rom ereignet haben soll, um Zweifel an der Transsubstantiation, der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, zu zerstreuen. Die früheste Abbildung dieser Legende ist eine Mosaikikone aus dem 13./14. Jahrhundert, die sich heute in der Schatzkammer von Santa Croce in Gerusalemme befindet und angeblich von Gregor selbst in Auftrag gegeben wurde, nachdem er die Erscheinung hatte.
Der linke Innenflügel mit der Dornenkrönung Christi sowie der rechte mit der Darstellung Christi an der Geißelsäule greifen nicht nur die Arma Christi auf, sondern stehen in enger Verbindung zur Eucharistie selbst. Wenn die Gläubigen zur Eucharistie zusammenkommen, so tun sie dies zum Gedächtnis des Leidens, Todes und der Auferstehung Jesu. Die Vorderseiten der Altarflügel zeigen auf der linken Seite den heiligen Franz von Assisi mit Stigmata sowie den Evangelisten Johannes mit dem Giftbecher. Sowohl die Stigmata als auch die Wandlung des Giftes stehen ebenfalls in Verbindung zum Leiden Christi bzw. zur Eucharistie. Beide Figuren sind mithilfe einer Grisailletechnik in einer Nische dargestellt, wodurch der Maler bewusst einen skulpturalen Effekt erzeugt, der für die Werktagsseiten eines Altarretabels dieser Zeit und Herkunft nicht selten Verwendung findet. Es handelt sich nicht um den originalen Rahmen des Retabels, wobei die Tafeln und deren Anordnung jedoch nicht verändert wurden.

Provenienz

Deutscher Privatbesitz.