Lot 1041 Dα

Matteo Loves, von englischer Herkunft, jedoch in Köln geboren, ging nach Cento, um in der Werkstatt Guercinos, des großen Vertreters des emilianischen Barocks, zu lernen und zu arbeiten. Durch die Forschungen Pietro di Natales lassen sich Leben und Werk des Künstlers mittlerweile einigermaßen klar umreißen: Im Jahr 1625 war Guercino Taufpate einer Tochter des Künstlers, so dass man davon ausgehen kann, dass sich die beiden Künstler bereits gut kannten. Als Mitglied der Werkstatt begleitete Matteo Loves Guercino auf Reisen zu Auftraggebern wie dem Herzog von Ferrara oder den Ludovisi in Rom. Er kopierte Guercinos Gemälde, schuf jedoch auch eigenständige Werke, die der Bildsprache des emilianischen Barock verhaftet sind und zumeist religiöse Themen behandeln. Darunter finden sich wichtige Aufträge für Altargemälde, etwa für den Dom von Carpi oder die Kirche Santi Pietro e Paolo in Bologna. Die vorliegende Darstellung folgt in der Figurendarstellung einem berühmten Vorbild des Mittelalters, dem Fresko mit der Verkündigungsszene in der Basilica di Santissma Annunziata in Florenz (zum Leben und Werk des Künstlers, mit einem Werkverzeichnis, vgl. Pietro di Natale: Per il catalogo di Matteo Loves. URL: http://www.pietrodinatale.it/it/blog/29-per-il-catalogo-di-matteo-loves.html).