Jan Mortel - Stillleben mit Pfirsichen, Trauben, Äpfeln und einem Granatapfel auf einem Steinrelief - image-1

Lot 1110 Dα

Jan Mortel - Stillleben mit Pfirsichen, Trauben, Äpfeln und einem Granatapfel auf einem Steinrelief

Auktion 1087 - Übersicht Köln
20.05.2017, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 60.000 € - 80.000 €
Ergebnis: 111.600 € (inkl. Aufgeld)

Jan Mortel

Stillleben mit Pfirsichen, Trauben, Äpfeln und einem Granatapfel auf einem Steinrelief

Öl auf Holz. 43,5 x 37 cm.
Signiert und datiert unten Mitte: JMortel fecit/1716 (JM ligiert).

Jan Mortel, 1652 in Leiden geboren, spezialisierte sich auf Stillleben, die den Einfluss Abraham Mignons und Jan Davidsz. de Heems offenbaren. Die oftmals opulenten Darstellungen von Blumen und Früchten zeugen dabei vom verfeinerten Geschmack der holländischen Malerei im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert. Das vorliegende signierte und 1715 datierte Gemälde zeigt den virtuosen Umgang des Künstlers mit den Darstellungsmitteln, die die Stilllebenmalerei im Laufe des 17. Jahrhunderts entwickelte. Auf einer Steinplatte sind allerlei Früchte aufgetürmt, man sieht Pfirsiche, Äpfel, Trauben, Kirschen, Brombeeren und einen Granatapfel. Mortel demonstriert seine Fähigkeit, die Oberflächentextur einer jeden Frucht in ihrer Eigenheit darzustellen – zum Teil, indem er sie bewusst kontrastiert, so etwa bei der dunklen Brombeere, die er vor einen hellen, gelb-rot schimmernden Apfel platziert. Die Schnecke, die die Steinplatte hochkrabbelt oder der Käfer, der auf einem Pfirsich hockt, sind ebenfalls tradierte Motive, die den Realismus der Darstellung steigern, so wie die Ähre, die über die Kante der Steinplatte herunterhängt. Die Steinplatte ist mit einem Relief geschmückt, das Vertumnus und Pomona zeigt, die antiken Personifikationen der Fruchtbarkeit – auch dies ist ein Hinweis auf den verfeinerten Geschmack der geschulten und zugleich gebildeten Betrachter, für die Jan Mortel seine Stillleben malte.
Bei diesem Gemälde handelt es sich höchst wahrscheinlich um jenes Werk Jan Mortels, das Cornelis Hofstede de Groot im Jahr 1889 in der Sammlung Harrach gesehen und beschrieben hat.

Provenienz

Vermutlich Sammlung Harrach, 1889.