Südtirol um 1450/1460
Krönung Mariens
Holz, in drei Werkblöcken dünnwandig geschnitzt, auf der Rückseite abgeflacht und tief ausgehöhlt. Ältere farbige Fassung, in Teilen übergangen. Die großformatige silhouettierte Skulptur zeigt auf einer Thronbank sitzend zur linken Seite Christus sowie zur rechten Seite Gottvater mit der Weltkugel, die gemeinsam die Krone über dem Haupt der Gottesmutter halten. Das eindrucksvolle Werk dürfte ehemals die Mitte eines Altarretabels eingenommen haben. In seiner Gestaltung steht es in der Tradition der Arbeiten des Südtirolers Hans von Judenburg aus den Jahren um 1425/1430, in seiner Stilstufe ist es jedoch zum Beispiel mit der um 1450 zu datierenden "Marienkrönung" des Leonhard von Brixen im Brixener Diözesanmuseum zu vergleichen und dürfte somit wohl zeitnah zu dem 1456-1459 entstandenen Sterzinger Altar von Hans Multscher entstanden sein.
Kreuz der Weltkugel sowie Hände von Maria und Christus verloren, linke Hand des Christus ergänzt. Bestoßungen mit Verlusten an den Kronen. Kleine Ausbrüche mit Leinwand hinterlegt. Auf flache hölzerne Plinthe montiert und auf der Rückseite durch Metallbügel gefestigt. 118 x 91 x 33 cm (ohne Plinthe).
Literaturhinweise
Zu den vergleichbaren Werken siehe Theodor Müller: Gotische Skulptur in Tirol, Bozen/Wien 1976, S. 20-21, 24-25, 27, 431 u. 434-435, Nr. 56, 58, 88, 92, 93 u. 101 mit Abb.