Carl Emanuel Conrad
Ansicht der Kreuzkapelle des Kölner Doms mit dem Grabmal des Engelbert von der Mark
Öl auf Holz. 55 x 45 cm.
Signiert und datiert unten rechts: C. E. Conrad, 67. Düsl.
Carl Emanuel Conrads wohl berühmtestes Gemälde ist die Außenansicht des Kölner Doms von 1856, welches bereits 24 Jahre vor dessen Fertigstellung das vollendete Bauwerk zeigt. Wie unser Gemälde belegt, hat sich Conrad innerhalb seines Oeuvres auch mit dem Interieur des Kölner Doms beschäftigt. Es zeigt eine Ansicht der Kreuzkapelle im Chorumgang mit dem Grabmal des Engelbert von der Mark (1304-1368), der noch zu Lebzeiten seine Grabtumba dort errichten ließ. Auf der Deckplatte aus schwarzem Marmor ruht die aus hellem Kalkstein gefertigte Liegefigur des Verstorbenen, der in bischöflichem Ornat dargestellt ist. Die kleinen Kalksteinfiguren von trauernden Männern und Frauen in bürgerlicher Tracht, die in kleinen Maßwerkarkaden die Tumba umstehen, sind heute durch ein Gitter gesichert. In einer der Holzbänke des Chorumgangs sitzt ein Geistlicher ins Gebet vertieft. Durch die schmiedeeisernen Chorschranken wird der Blick in das Langhaus frei, wo ein Domschweizer und eine Frau in den vorderen Bankreihen Platz genommen haben. Über der mit Maßwerk gestalteten Trennung zwischen Chorumgang und Binnenchor befindet sich die Skulptur eines Apostels, eine der vierzehn Pfeilerfiguren des Chorbereichs, die 1270/80 in der Werkstatt des damaligen Dombaumeisters Arnold entstanden. Die architektonische Detailgenauigkeit der Darstellung, akzentuiert durch die kraftvolle Lichtregie, macht den besonderen Reiz dieses Gemäldes aus.
Provenienz
Westdeutsche Privatsammlung.