Jean-Baptiste Armand Guillaumin - Paysage - image-1

Lot 253 Dα

Jean-Baptiste Armand Guillaumin - Paysage

Auktion 1090 - Übersicht Köln
31.05.2017, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €

Jean-Baptiste Armand Guillaumin

Paysage
Um 1896

Öl auf Leinwand 38,1 x 31,4 cm Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und (schwer leserlich) datiert 'Guillaumin 1896' (?). - Gereinigt, in farbschönem Zustand.

Guillaumin gehörte schon in jungen Jahren mit voller Überzeugung zur ersten Garde der neuen, anti-akademisch ausgerichteten Maler. Sie waren 1863 im historisch berüchtigten "Salon des Refusés" vorstellig geworden. Damals schon festigten sich freundschaftlich-enge Verbindungen zu Camille Pissarro und Paul Cézanne. Auch Vincent van Gogh, den Guillaumin durch Aufenthalte in Auvers bei Dr. P. Gachet kennenlernte, schätzte ihn sehr. Noch in den 1920er Jahren war die Bedeutung Guillaumins als wichtiger klassischer französischer Impressionist neben Malern wie Claude Monet oder Auguste Renoir unangefochten. Der Künstler verschrieb sich fast ausschließlich der Landschaftsdarstellung und vermittelte sie in einer Farbpoesie eigenen Stils. Konsequent als Freilichtmalerei vor dem Motiv angelegt, spiegeln seine besten Bilder immer wieder den farbigen Stimmungsgehalt und die flüchtige Atmosphäre eines konkreten Momentes in vertrauten Umgebungen. Vor allem seine Landschaften um Crozant and aus dem Tal der Creuse sind zu nennen.
Das vorliegende Beispiel aus den 1890er Jahren zeigt eine Promenande entlang eines Flusses in einem Waldgebiet mit lichtem Baumbestand, ein von der Sonne durchfluteter Landschaftsausschnitt mit kleiner Personenstaffage. Die schlanken Bäume werfen blasse horizontale Schatten und gliedern wie beiläufig die reizvolle Ansicht. Bläuliche, grünliche, rot-violette und gelbliche Tonlagen sind in teils pastoser Faktur nebeneinander gesetzt, aber auch in dünnerer Schichtung vermalt. Insgesamt herrscht eine leichte, postimpressionistische Farbigkeit, wie übergossen von der Frische und Helligkeit eines durchdringenden Lichtes und wie man es im Frühling oder in frühen Morgenstunden zu empfinden meint.
"Guillaumin vécut intensément son XIXe siècle. Les amitiés q'il noua peuvent donner une idée de sa vraie personnalité. La part qu'il prit dans la bataille de l'impressionnisme montre la place importante qu'il occupa dans son époque.
Après avoir fait bloc avec ses amis pour triompher de l'enseignement officiel, imposer la vérité dans l'expression picturale, gagner la bataille de l'impressionnisme, il refusera de s'associer aux tendances nouvelles tout en les aidant quelquefois et, même, en les faisant profiter de ses recherches et de son expérience.
Il suivra une voie personnelle indépendante avec le souci de lier le plus étroitement possible la forme à la lumière, poursuivant en cela la tâche des grand naturalistes du XIXe siècle." (Raymond Schmit, Armand Guillaumin dans son temps, in: Armand Guillaumin, Catalogue raisonné de l'oeuvre peint, Paris 1971, S. 8).

Werkverzeichnis

Nicht bei Serret/Fabiani

Zertifikat

Mit einer Foto-Expertise des Comité Armand Guillaumin (D. Fabiani, S. Chardeau-Botteri, J. de la Béraudière), Paris, vom 20. Februar 2017

Provenienz

Belgischer Privatbesitz