Joseph Beuys - Kettenglied zum Büdericher Kreuz - image-1

Lot 503 D

Joseph Beuys - Kettenglied zum Büdericher Kreuz

Auktion 1091 - Übersicht Köln
01.06.2017, 14:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 18.000 € - 22.000 €
Ergebnis: 27.280 € (inkl. Aufgeld)

Joseph Beuys

Kettenglied zum Büdericher Kreuz
1958

Schmiedeeisen. 69,5 x 14 x 5 cm.

Rund zehn Jahre nach seiner Rückkehr aus Krieg, Verwundung und Gefangenschaft wird Joseph Beuys von der Gemeinde Büderich 1955 um eine Ideenskizze für ein Mahnmal zur Ehrung der Toten der beiden Weltkriege gebeten. 1957 erhält er den Ausführungsauftrag.
Das Mahnmal in seiner endgültigen Form besteht zunächst aus einem Turm und einem zweiflügeligen Tor mit schweren Eisenbeschlägen. Im Inneren des Turms befindet sich das „Auferstehungssymbol“, welches an einer „Stabkette“ hängt, die mit dem Auferstehungssymbol eine zwingende Einheit bildet. Neun flache, schmiedeeiserne Stabelemente sind auf ungewöhnlich freie, aber auch feste Art mittels starker Nägel zusammengefügt.
Das vorliegende Werk „Kettenglied“ ist ein konzeptioneller Teil des Büdericher Ehrenmals. Es greift das tragende Element des Gesamtwerks heraus und verdeutlicht, wie wichtig Joseph Beuys die Absage an Konstruktionen herkömmlicher Ketten war und wie sehr ihm an der Entwicklung einer besonderen Lösung lag, um der Bedeutung der Arbeit im Detail und im Ganzen gerecht zu werden.
Es ist anzunehmen, dass Joseph Beuys die Stabkette ebenso wie die Eisenbeschläge der Türflügel und die Brustplatte des Auferstehungssymbols in der Schmiede seines Cousins in Spellen angefertigt hat. Dabei entstand die vorliegende Arbeit als Einzelstück.

Provenienz

Privatsammlung, Rheinland

Ausstellung

Kleve 1991 (Städtisches Museum Haus Koekkoek), Joseph Beuys, Ausst.Kat.Nr. 91, S.81 mit Abb. (mit irrtümlichen Maßangaben)
Aachen 1985 (Suermondt-Ludwig-Museum), Ratingen 1986 (Stadtmuseum), Kreuz und Zeichen, Religiöse Grundlagen im Werk von Joseph Beuys, Ausst.Kat.Nr.19, S.68 mit Abb.81 (mit irrtümlichen Maßangaben)