Antoni Tàpies
Signe sobre fusta
1989
Öl und Sand auf Holz. 46,5 x 55 cm. Gerahmt. Rückseitig auf dem Holz signiert 'Tàpies'.
„Wenn ich nicht von ganz persönlichen und bestimmten Umständen ausgehe, verstehe ich den Schöpfungsakt nicht. Ich sehe den Künstler weder sub specie aeternitatis, der einen Begriff des Schönen als unveränderlichen Wert behandelt, noch kann ich ihn mir als Sklaven eines Programmes oder einer nicht den Umständen, den realen Tatsachen entsprechenden Ideologie vorstellen. Denn als unabhängiges und denkendes Wesen ist ja gerade er dazu berufen, die Tatsachen zu entdecken. Für mich ist der Künstler lebendig und wandelbar wie die Realität, deren Ausdruck er ist, und ein solcher Ausdruck ist nicht starr, sondern ein veränderlicher Begriff, den wir selbst herstellen. Ein Ausdruck also, der nicht rein rezeptiv ist, nicht, wie es munter heißt, der Reflex einer Zeit - er spielt vielmehr in ihr seine Rolle und bedingt jeweils die Änderung seines eigenen Begriffes. Der großartigen Erklärung Paul Klees, der Künstler sei weder Diener noch Herr von irgendetwas, sondern einzig und allein das Sprachrohr der Natur, möchte ich hinzufügen: Sprachrohr des variablen Begriffs, den der Mensch sich von ihr bildet. Ich sage das nicht, weil ich mit meinem Beruf etwa Berkeley folge, sondern weil ich sehe, dass wir die Realität unablässig bereichern, und dass wir bei jedem Schritt, den wir vollziehen, die Realität neu anpassen müssen.“ (Antoni Tapies, Malerei im Wandel der Wirklichkeit, wiederabgedruckt in: Antoni Tapies, Retrospektive, Bilder, Objekte und Zeichnungen, Ausst.Kat. Neue Nationalgalerie Berlin, Berlin 1974, S.21).
Werkverzeichnis
Agustí 5883
Provenienz
Galerie Lelong, Paris; Galerie Natalie Seroussi, Paris; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Ausstellung
Chicago 1990 (Richard Gray Gallery), Antoni Tàpies, New Paintings, Ausst.Kat.Nr.12, S.25 mit Abb. (mit rückseitigem Aufkleber)