Markus Lüpertz - Genius die Freiheit schützend - image-1

Lot 537 D

Markus Lüpertz - Genius die Freiheit schützend

Auktion 1091 - Übersicht Köln
01.06.2017, 14:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €

Markus Lüpertz

Genius die Freiheit schützend
1989/2000

Bronze, teils farbig gefasst. Höhe ca. 144 cm. Auf der Plinthe geritzt monogrammiert 'ML', beschriftet e.a. und mit dem Gießerstempel 'SCHMÄKE DÜSSELDORF'. Exemplar e.a. Eines von zwei Künstlerexemplaren außerhalb der nummerierten Auflage von 6 (+ 0) Exemplaren.

Mitte der 1980er Jahre wendet sich Markus Lüpertz verstärkt der römischen Mythologie zu und entwirft neben Leinwandarbeiten auch große Bronzeplastiken, die sich mit dem klassischen Motivkreis auseinandersetzen. Auch die vorliegende Skulptur unter dem Titel „Genius die Freiheit schützend“ zeugt von Lüpertz Faszination für die Antike. Der Genius galt in der römischen Mythologie als persönlicher Schutzgeist des Mannes, von dem man sich Beistand in schwierigen Lebenssituationen erhoffte. Darüber hinaus bezog er sich als sogenannter Genius loci nicht nur auf religiöse Orte, sondern auch auf profane Bereiche wie Plätze oder Provinzen. Vor diesem Hintergrund ist Lüpertz Genius - zur Zeit des Mauerfalls 1989 in Berlin entstanden - als städtischer Schutzgeist zu deuten. Die Plastik mit ihrer expressiven Formensprache scheint dabei alle Wünsche und Hoffnungen der damaligen Zeit in sich zu vereinen. Voller Erwartung und Zuversicht ist der Blick der Figur nach vorne gerichtet. In ihren Händen hält sie schützend eine kleine und zerbrechliche Taube als Symbol des Friedens.

Provenienz

Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

Ausstellung

Bonn 2009/2010 (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland), Markus Lüpertz, Hauptwege und Nebenwege, Ausst.Kat.Nr.174, S. 255 mit Farbabb. (anderes Exemplar)