Stephan Balkenhol
Aphrodite
2011
Bronze, farbig gefasst. Höhe ca. 128 cm. Auf Metallsockel. Gesamthöhe ca. 169 cm. Mit dem Gießerstempel 'Strassacker Kunstgiesserei'. Einer von 3 Güssen.
„Stephan Balkenhol hat den Mut, die Figuration als Sujet zeitgenössischer Bildhauerei neu zu erfinden. Dabei gelingt es ihm, das Motiv von seinem historischen Ballast zu befreien und ein unpathetisches Menschenbild zu schaffen, welches in seiner Aussage vieldeutig bleibt. Dem definierten Themenkomplex widmet er sich mit eindrucksvoller Ernsthaftigkeit. Auch wenn seinen Skulpturen häufig eine große Komik innewohnt, macht der Künstler sich über sein Thema dennoch nie lustig. Stephan Balkenhol verweigert sich dem zeitgemäßen Hintertürchen der Ironie und wird dadurch angreifbar. Er tritt nicht in der Pose des Provokateurs auf und erlaubt sich kein rettendes ‚Ist doch nur Spaß!'. Er ist als Künstler nie der lachende Außenstehende, der unbeteiligt auf die Bedingtheiten des Lebens blickt und es vermeintlich besser weiß. In dieser Position muss er ertragen, dass die, die nicht genau hinsehen, seine Skulpturen einfach schön finden und das Konzeptuelle nicht sehen. Dem Künstler Stephan Balkenhol wird man so nicht gerecht, aber andererseits gibt es Schlimmeres als den Vorwurf der Schönheit.“ (Harriet Zilch, Stephan Balkenhols Menschenbilder im Kontext bildhauerischer Tradition, in: Matthias Winzel (Hg.), Stephan Balkenhol, Ausst.Kat., Staatliche Kunsthalle Baden-Baden u.a., Köln 2007, S.218).
Provenienz
Galerie Löhrl, Mönchengladbach; Privatsammlung, Hessen