Gerrit van Honthorst, Umkreis
Portrait der Henriette Catharina von Nassau-Oranien, später Fürstin von Anhalt-Dessau
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 99 x 88 cm.
Die Komposition des vorliegenden Portraits ist einem von Gerrit van Honthorst gemalten Bildnis der Louise Hollandine von der Pfalz entlehnt, einer Tochter des Kurfürsten Friedrich V. Von diesem heute im Utrechter Centraal Museum aufbewahrten Gemälde übernimmt unserer Bild die energisch voranschreitende Figur der Dargestellten, die beiden Jagdhunde sowie die sich kreuzenden Baumstämme am rechten Bildrand. Abweichungen gibt es hinsichtlich des Landschaftshintergrunds sowie der Farbe des Kleides der als Jagdgöttin Diana dargestellten Fürstin, das hier zinnoberrot, im Utrechter Bildnis der Louise Hollandine dagegen gelb wiedergegeben wird.
Der wichtigste Unterschied besteht jedoch in den Zügen der Dargestellten, die bei unserem Bild nicht diejenigen der Louise Hollandine sind, sondern wohl die der 15 Jahre jüngeren Henriette Catharina von Nassau-Oranien. Angesichts der engen Verwandtschaftsverhältnisse der Oranier und Pfälzer sowie des Umstands, dass Louise Hollandine mit ihren Eltern im holländischen Exil in Den Haag aufwuchs, lag die Verbindung der eindrucksvollen Figurenkomposition van Honthorsts mit dem Portrait der Henriette Catharina offenbar nahe. Henriette Catharina (1637-1708) war die dritte Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien. 1659 wurde sie mit dem Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau vermählt und heiratete damit wie ihre drei Schwestern in ein deutsches Fürstenhaus ein.