Seltene Unterschale aus einem Service für König August III.
Porzellan, polychromer Emaildekor, radierte und schwarz konturierte Vergoldung. Gemuldet, im Spiegel zentriert bemalt: Zwei chinoise Gebäude mit je drei Halbfiguren in feiner Emailmalerei wirkungsvoll kontrastierend gegen das Gold gesetzt. Oben eine kleine Konsole mit zwei Chinesen, das Ligaturmonogramm AR haltend. Unten ein weiteres Chinesenpaar mit angeleintem fliegendem Vogel zwischen indianischen Blumen. Die Unterseite dekoriert mit drei Blüten nach Holzschnittvorlagen und einem kleinen Blatt über einem Brandfehler. Blaumarke Schwerter, Pressnummer 36, Zwei verfüllte kleine Randchips auf 7 und 10 Uhr, Kratzer. D 13,6 cm.
Meißen, um 1740.
Provenienz
Sammlung Kocher Bern, verst. Christie´s Amsterdam am 19. November 1973, Lot 88.
Süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Das Koppchen aus dem Solitaire (?) ehemals Sammlung Dr. Fritz Mannheimer, heute in der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam (bei den Blaauwen, Meissen porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 109). Abraham L. den Blaauwen hat folgende Teile des Services gefunden: einen kleinen Samowar, eine Kaffee- und eine Teekanne mit K.P.M.-Marke, eine Zucker- und eine Teedose sowie das Koppchen und eben diese Untertasse. Trotz Pressnummer datiert er das Service auf 1735 - 40.
Die Teedose aus dem Service bei Ducret, Meissner Porzellan bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I, Braunschweig 1971, Abb. 38.