Milchkännchen aus dem "dritten Halbfigurenservice" mit Chinoiserien
Porzellan, Emaildekor, radierte Vergoldung über Purpurlüster. Birnform mit Röhrenhenkel und kleinem vergoldeten Konsolausguss. Zwei große Lüsterkartuschen mit anhängenden Federblättern in Purpur, Eisenrot und Gelb um fein gemalte exotische / chinoise Halbfiguren (Frauen?). Unter dem Ausguss und seitlich des Henkels indianische Blütenranken. Auf dem Deckel zwei teetrinkende männliche Chinesen. Emailmarke Schwerter. Randvergoldung minimal berieben, Restaurierung am Deckelrand. H 12,3 cm.
Meißen, das Porzellan vor 1723, der Dekor Johann Gregoerius Hoeroldt zugeschrieben, um 1724.
Literaturhinweise
Ein weiteres Milchkännchen aus dem Service ehemals Sammlung Hoffmeister (Kat. Band. I, Hamburg 1999, Nr. 32), danach Sammlung Said und Roswitha Marouf (bei Pietsch, Passion for Meissen, Stuttgart 2010, Nr. 21). Hoffmeister prägte die Bezeichnung "drittes Halbfigurenservice" (a.a.o. S. 62).
Ein größeres Konvolut Teile des Services erstmals publiziert bei Pietsch, Johann Gregorius Hoeroldt 1696 - 1775, Dresden-Leipzig 1996, Nr. 61 - 79, damals noch datiert 1725. Ein Paar Koppchen und ein Paar Doppelhenkelbecher, jeweils mit Untertellern auch in der Sammlung Wark (Pietsch, Early Meissen Porcelain, London 2011, Nr. 112 - 115), jetzt datiert 1724.