Kommode von Abraham Roentgen - image-1

Lot 1666 Dα

Kommode von Abraham Roentgen

Auktion 1096 - Übersicht Köln
17.11.2017, 18:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 21.080 € (inkl. Aufgeld)

Kommode von Abraham Roentgen

Nuss und Nussmaser auf Eiche und Weichholz, Nuss massiv, geschnitzt, ersetzte Beschläge aus Gelbguss, originale Eisenschlösser. Dreiseitig bombiert, Fußfronten und Tablier beschnitzt, um alle drei Schübe und unten an der Zarge Profilstäbe, die Traversen mit Hohlkehlen. Feine, großflächige, symmetrische Furniermusterung. Restauriert. H 82, B 125,5, T 69 cm.
Neuwied, um 1755 - 60.

Die Kommode stammt aus der frühen Neuwieder Phase Abraham Roentgens. Die Herrnhuter Brüdergemeine hatten sich gerade auf Einladung Graf Johann Friedrich Alexander zu Wied in Neuwied niedergelassen. Die Voraussetzungen waren hier besser als in Herrenhaag. Lagebedingt konnte Roentgen einen größeren Kundenkreis schneller über den Rhein bedienen.
Kommoden nehmen in seinem Werk der 1750er Jahre keinen großen Raum ein, wenngleich sie zu den hervorragendsten Stücken dieser Schaffensperiode zu nennen sind. An vorderster Stelle stehen die Kommoden für Johann Philipp von Walderdorff, die mit der von Roentgen in London entwickelten Mosaikintarsie marketiert sind. Daneben gab es aber auch die einfacheren Möbel mit gestürztem Nussbaummaserfurnier. Die Stücke wirken durch eine schöne Holzsichtigkeit, und das Hauptaugenmerk fällt erst auf die Form. Sie hatten auch keine Bronzebeschläge, sondern meist geschnitzte Kanten oder Beine.

Provenienz

Bayerische Sammlung, verst. Lempertz Auktion 955, Lot 900.

Literaturhinweise

Eine sehr ähnliche Kommode mit Marmorplatte, originalen Beschlägen und Bronzekehlen, auf Schloss Weilburg, vielleicht ein Ankauf des Fürsten Karl Christian von Nassau-Weilburg (Kat. Edle Möbel für höchste Kreise, Neuwied 2007, Nr. 25.2).