Lot 2031 Dα

Dieses große Tafelbild gehört zu den wenigen Beispielen einer Zusammenarbeit von Jan Brueghel d. J. und Jan van Balen, einem der Söhne des Hendrick van Balen. Über dessen Werk ist nicht viel bekannt, aber sein im Vergleich zum Vater etwas schematischerer Stil lässt sich inzwischen doch rasch unterscheiden. Jan van Balen hielt sich eine Weile in Italien auf, wo er zu einer frischen, leuchtenden Farbpalette gelangte. In Antwerpen gehörte er zu den Künstlern, die unter der Leitung von Rubens an den dekorativen Triumphbögen für den Empfang des spanischen Infanten gearbeitet haben.
Das Bildmotiv des Blütenkranzes um eine figurative Szene ist eine charakteristische Bilderfindung der Antwerpener Kunst des 17. Jahrhunderts und war für die Zusammenarbeit von zwei unterschiedlich spezialisierten Künstlern prädestiniert. Dabei gibt es herrliche Beispiele dieser Bildgattung u. a. von Jan Brueghel d. Ä. und Rubens oder Daniel Seghers und Simon de Vos. Abgesehen von der Möglichkeit, die malerische Virtuosität unter Beweis zu stellen haben diese Blumenkränze auch eine religiöse, gegenreformatorische Komponente, indem hier das private Andachtsbild mit der Herrlichkeit der göttlichen Schöpfung verbunden wird.