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Lot 2048 Nα

Peter Paul Rubens, Werkstatt - Die Auffindung des Mosesknaben

Auktion 1097 - Übersicht Köln
18.11.2017, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 120.000 € - 150.000 €
Ergebnis: 148.800 € (inkl. Aufgeld)

Peter Paul Rubens, Werkstatt

Die Auffindung des Mosesknaben

Öl auf Leinwand (doubliert). 123,8 x 156,2 cm.

Die Geschichte der Auffindung des Mosesknaben findet sich im 2. Buch Moses des Alten Testaments: Als der Pharao befahl, alle Söhne des Volkes Israel im Nil zu ertränken, legten Amram und Jochebed ihren Sohn in einen Korb aus Schilf und setzten es am Ufer des Nils aus. Die Tochter des Pharaos fand das Kind, ließ es stillen, nahm es als eigenen Sohn an und gab ihm den Namen Mose.
Im Zentrum der Komposition sieht man den Knaben, umringt von drei Frauen. Im Hintergrund ist eine baumbestandene Parklandschaft zu sehen. Das Thema ist vor allem in Italien in der Renaissance wie auch im Barock von bedeutenden Künstlern dargestellt worden, etwa von Veronese, Tintoretto, Orazio Gentileschi und Nicolas Poussin. Das vorliegende Gemälde stammt von der Hand eines Künstlers aus der Werkstatt von Peter Paul Rubens, aufgrund der Landschaft lässt es sich in die 1630er Jahre datieren. Die Figuren greifen auf Erfindungen von Rubens zurück, dies zeigt insbesondere die im linken Vordergrund kniende weibliche Figur. Zu dieser Figur hat sich eine Skizze von Rubens erhalten (Abb. 1), die um 1617 zu datieren ist und sich heute in der Albertina in Wien befindet (Inv.-Nr. 8295).
Das Gemälde, das sich lange in der Sammlung Cook in England befand, wurde 1857 in der großen Ausstellung „Treasures of the United Kingdom“ in Manchester gezeigt. Damals, und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein, galt die Darstellung als Gruppenbildnis der Gattin von Rubens mit ihrem Kind, ihrer Schwester und einer weiteren Frau. Entsprechend ist das Gemälde bei Théophile Bürger und noch bei Max Rooses betitelt.

Provenienz

Wohl Samuel Woodburn (1780-1853). – Auktion Christie's, London, 15.-20.5.1854, Lot 102. - William Angerstein, 1857. – Wohl Anderson Collection. – Wohl erworben von Sir Francis Cook, Doughty House, Richmond. – Sir Frederick Cook, Doughty House, Richmond. – Auktion Sotheby's, London, 25.6.1958, Lot 119. – W. Hallsborough Gallery, London, 1959. – Slg. M. Jean P. François, Genf. – Auktion Christie´s, London, 26.11.2012, Lot 9. – Europäische Privatsammlung.

Literaturhinweise

André Lavice: Revue des Musées d' Angleterre , Paris, 1867, S. 130. - Téophile Thoré Bürger: Trésor d'Art en Angleterre, Paris, 1869, S. 194. - Max Rooses: L'œvre de P. P. Rubens: Histoire et description de ses tableaux et dessins, Antwerp, 1887-1909, IV, S. 173. - Abridged Catalogue of the Pictures at Doughty House, Richmond, London, 1903, p. 38, Nr. 220. - J. O. Kronig: A Catalogue of the Paintings of Doughty House, Richmond and elsewhere in the Collection of Sir Frederick Cook, II, London 1914, Nr. 336. - Abridged Catalogue of the Pictures at Doughty House, Richmond, Surrey, in the Collection of Sir Herbert Cook, London 1932, S. 48, Nr. 336. - Ludwig Burchard and R.-A. d'Hulst: Rubens Drawings, Brussels, 1963, S. 77-8, Nr. 44 und S. 164, Nr. 99. - Erwin Mitsch: Die Rubenszeichnungen der Albertina, Vienna 1977, S. 62, Nr. 26. - Didier Bodart: P. P. Rubens, exhibition catalogue, Tokyo-Yamaguchi-Tsu-Kyoto, 1985-1986, S. 52, Nr. 56, m. Abb. - R.-A. d'Hulst und Marc Vandenven: Corpus Rubenianum Ludwig Burchard, Bd. III, Nr. 19, S. 80-2, Abb. 46.

Ausstellung

Art Treasures of the United Kingdom, Manchester 1857, Nr. 594 (Nr. 576). – Peter Paul Rubens, Tokyo 1985/86, Nr. 56.