Lot 2065 D α

Das Gemälde zeigt vor einer Architektur mit einem zur Seite drapierten Vorhang und einem seitlichen Landschaftsausblick die andächtig in einem Buch lesende Muttergottes, die fürsorglich auf das schlafende Jesuskind hinabschaut. Der ruhige Gesamteindruck wird einfach aber kunstvoll durch die Dreieckskomposition der Hauptgruppe erzielt, unterstützt durch eine klare Verteilung der Lokalfarben.
Nicolas Mignard, genannt Mignard d´Avignon und Bruder des Pierre Mignard, bildete sich in Troyes und Fontainebleau an den Werken von Fréminet und Primaticcio aus. In Lyon fand er in Kardinal Richelieu einen Gönner, der ihm 1635-1636 einen zweijährigen Aufenthalt in Rom ermöglichte. 1639 ließ er sich für die kommenden zwei Jahrzehnte in Avignon nieder. Unser Gemälde aus diesen Jahren zeigt den Einfluss der italienischen Malerei auf das Schaffen Mignards, besonders aber seine Kenntnisse der Werke von Guido Reni und Francesco Albani.