Carl Christian Vogel von Vogelstein
Portrait der Prinzessin Elisabeth von Sachsen
Öl auf Leinwand (randdoubliert). 129 x 97 cm.
Signiert und datiert verso auf der Leinwand: C. Vogel pinx. Dresden 1834.
Der 1788 in Wildenfels im Erzgebirge geborene Carl Christian Vogel besucht ab 1806 die Akademie in Dresden und begleitet zwei Jahre später den livländischen Baron von Löwenstern nach St. Petersburg. Hier bleibt er vier Jahre, hauptsächlich als Portraitmaler beschäftigt, gleichzeitig den Grund legend zu seiner mehr als 700 Blatt umfassenden Sammlung von Bildnissen berühmter Zeitgenossen (darunter auch der 75jährige Goethe). 1812 kehrt Vogel nach Dresden zurück, bis er 1813 nach Rom reist und dort sieben Jahre als Maler tätig ist. Nach seiner Rückkehr 1820 erfolgt seine Berufung als Professor an die Dresdner Kunstakademie, 1824 seine Ernennung zum Hofmaler, 1831 wird er mit dem Namensprädikat „von Vogelstein“ geadelt. Unser Gemälde der vierjährigen Elisabeth von Sachsen entsteht drei Jahre später, dennoch signiert der Maler es mit seinem bürgerlichen Namen.
Prinzessin Maria Elisabeth Maximiliana Ludovika Amalie Franziska Sophia Leopoldine Anna Baptista Xaveria Nepomucena von Sachsen wird als zweite Tochter des sächsischen Königs Johann I. (1801-1873) und seiner Ehefrau der Prinzessin Amalie Auguste von Bayern (1801-1877) im Jahr 1830 in Dresden geboren. 1850 heiratet sie in Dresden den Herzog von Genua, Prinz Ferdinand Maria von Savoyen-Carignan (1822-1855), aus deren Ehe zwei Kinder hervorgehen: Margarethe von Italien und Thomas Albert Viktor, zweiter Herzog von Genua. Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes geht Elisabeth bereits 1856 in Agliè eine nichtstandesgemäße Ehe mit ihrem Kammerherrn, dem italienischen Adligen Nicolo Giuseppe Effisio, Marchese Rapallo (1825-1882) ein. Das Paar heiratet heimlich, bevor die offizielle Trauerzeit vorbei ist. Dies verärgert Elisabeths Schwager Viktor Emanuel II. derart, dass er sie faktisch ins Exil schickt und ihr verbietet, ihre beiden Kinder zu sehen. Später werden sie jedoch wieder vereint. Die zweite Ehe Elisabeths, die als nicht glücklich beschrieben wird, bleibt kinderlos. 1912, im Alter von 82 Jahren, stirbt Elisabeth in Stresa am Lago Maggiore.
Provenienz
Sammlung Haus Wettin, Albertinische Linie (s. Etiketten verso). - Ab 8.5.1945 im Sammeldepot in Schloss Pillnitz, Dresden, unter der Inventarnr. S353 (s. Stempel verso). - In den 1960er Jahren Übergabe an die Galerie Neue Meister der Gemäldegalerie Dresden (s. Brandmarke verso). - 1999 Rückübereignung an den Verein Haus Wettin, Albertinische Linie. - Auktion Bolland & Marotz, Bremen, 12.11.2011, Lot 784. - Seitdem in westdeutscher Privatsammlung.
Ausstellung
Akademieausstellung, Dresden 1836, Kat.-Nr. 363. - 200 Jahre Malerei in Dresden, Albertinum, Dresden 1976, Kat. S. 41. - Caspar David Friedrich und sein Kreis,Tokio/Kyoto 1978, Kat.-Nr. 126. - Carl Christian Vogel von Vogelstein. Eine Ausstellung zum 200. Geburtstag, Albertinum, Dresden 1988, Kat.-Nr. 24.