Carl Spitzweg
Italienisches Atelier
Öl auf Leinwand (doubliert). 41 x 32 cm.
Signiert unten Mitte: Spitzweg.
Dargestellt ist eine Atelierszene, in der eine junge Frau auf einem Porträtsockel sitzt. Der großzügige Raum ist professionell als Künstleratelier ausgestattet. Dazu gehört eine zu der Zeit gerade erfundene und in Mode gekommene Karbidbeleuchtung, der erwähnte Sockel, ein als Hintergrund gespanntes Leinentuch und ein Ofen auf der rechten Seite für die entsprechende Raumtemperatur. Links im Hintergrund befinden sich zwei Herren im Gespräch, die Wichmann als den Maler und den Auftraggeber identifiziert.
Unser Gemälde entstand in Italien, wahrscheinlich in Venedig, wo das sogenannte Drummondsche Licht (oder Kalklicht) seit 1826 bekannt war. Die ausgeschriebene Signatur wiederum entspricht den Werken vor 1840 (Wichmann). Da sich Spitzweg erst Anfang der 30er Jahre ausschließlich für die Malerei als Beruf entscheidet, ist eine Datierung in das Umfeld seiner dritten Italienreise im Jahre 1834 sowie 1839 wahrscheinlich, als sein berühmtes Bild „Der arme Poet“ entstand - auch dieses ein Interieur mit Ateliercharakter (Wichmann, op. cit., Nr. 125). Einen weiteren Innenraum, der zum Vergleich dient, zeigt das Gemälde „Die Angebetete“ (Wichmann, op. cit., Nr. 123).
Zertifikat
Siegfried Wichmann, Starnberg 21.5.2011.
Provenienz
Deutscher Privatbesitz.
Literaturhinweise
Allgemein siehe Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002.