Nicolaij Michailowitsch Suetin - Suprematistische Komposition - image-1

Lot 328 N

Nicolaij Michailowitsch Suetin - Suprematistische Komposition

Auktion 1099 - Übersicht Köln
01.12.2017, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 62.000 € (inkl. Aufgeld)

Nicolaij Michailowitsch Suetin

Suprematistische Komposition
1931

Gouache und Aquarell auf festem leicht genarbten Papier 31,4 x 21,8 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert 'XII/31 Suetin'. - Der Bogen insgesamt gleichmäßig leicht gebräunt.

Nikolai Suetin studiert von 1918 bis 1922 an den Staatlichen Freien Künstlerischen Werkstätten in Witebsk, wo er ab 1920 in der von seinem Lehrer Kasimir Malewitsch gegründeten Gruppe UNOWIS (Bestätiger der neuen Kunst) mitwirkt. In der revolutionären Witebsker Werkstatt arbeiten Malewitsch, El Lissitzky, Suetin, Tchaschnik und später Klucis ohne erkennbare Abgrenzung zwischen Lehrer und Schüler zusammen an keinem geringeren Ziel als der „Bestätigung des Suprematismus als neue Konstruktivität der Formen dieser Welt“ (nach einem Flugblatt der Gruppe, zit. nach: Wassili Rakitin. Die Welt als Suprematismus, in: Ausst. Kat. Malewitsch. Suetin. Tschaschnik, Galerie Gmurzynska Köln 1992, S. 28). Es sind jene Jahre, in denen sich erste Ansätze entwickeln, die radikalen künstlerischen Ideen des Suprematismus in die Architektur zu überführen.
In Witebsk beschäftigt sich Suetin ab 1921 zunächst vor allem mit der Bewegung der suprematischen Form im Raum. Es entstehen Arbeiten, die an den Blick aus der Höhe auf konstruktivistisch-geometrische Architekturen erinnern und nicht zuletzt von El Lissitzky mit großem Interesse aufgenommen werden. Nach Ende seiner künstlerischen Ausbildung widmet sich Suetin verstärkt dem Transfer der suprematistischen Ästhetik in die Realwelt des nachrevolutionären Russlands. Wie sehr ihn die Entwicklung der universalen Formensprache des Nicht-Gegenständlichen hin zu einer neuen Gestaltung der Welt beschäftigte, zeigt die vorliegende Gouache aus dem Jahre 1931. In ihr amalgieren suprematisch-konstruktive Fragestellungen zu Raum und Fläche mit utopischen Architekturentwürfen kosmischer Habitate.

Zertifikat

Mit einer Fotobestätigung von Nina Suetin, der Tochter des Künstlers, vom 10.7.1992

Provenienz

Aus dem Nachlass des Künstlers; Privatsammlung; Privatsammlung Schweiz

Ausstellung

Köln 1992 (Galerie Gmurzynska), Malewitsch, Suetin, Tschaschnik, Kat. Nr. 90 mit Farbabb. (rückseitig auf der Rahmungspappe mit Galerieaufkleber)