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Lot 434 Dα

Aristide Maillol - Baigneuse se coiffant (Femme les deux mains aux cheveux)

Auktion 1099 - Übersicht Köln
01.12.2017, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 30.000 €
Ergebnis: 42.160 € (inkl. Aufgeld)

Aristide Maillol

Baigneuse se coiffant (Femme les deux mains aux cheveux)
1905

Bronze Höhe 37,5 cm Auf der Plinthe seitlich links mit dem ligierten Signet monogrammiert 'AM'. Ohne Giesserstempel. Guss von Florentin Godard aus der Auflage der Edition von Ambroise Vollard, Paris. - Mit ebenmässiger, schwarzer, leicht ins Grünliche spielender Patina, stellenweise bronzefarben hell aufgelichtet.

Das Entstehungsdatum der vorliegenden Bronze von Aristide Maillol, häufig auch im Motiv beschrieben als "Debout se coiffant (Stehende, ihr Haar ordnend)", wurde bisher meist mit 1907 angegeben. Dafür gibt es aber nach den Erkenntnissen von Ursel Berger, Berlin, tatsächlich keine bekannte Grundlage, sie wird wohl früher, um 1905, modelliert worden sein:
"Die Statuette gehört zu den Plastiken, die Aristide Maillol an den Kunsthändler Ambroise Vollard verkaufte. Im zweiten Vertrag zwischen Maillol und Vollard vom 20. Dezember 1905 ist sie - mit größter Wahrscheinlichkeit - aufgeführt 'femme les deux mains aux cheveux'. Die Figur ist also spätestens 1905 modelliert worden. Vollard erwarb sie zusammen mit dem Editionsrecht: 'avec le droit d'édition et de reproduction'. [...] Die Auflage war, wie im 19. und frühen 20. Jahrhundert üblich, unlimitiert. Die Höhe der Auflage ist unbekannt. Die Vollard-Bronzen wurden ab 1909 offensichtlich alle in der Pariser Gießerei von Florentin Godard im Sandgussverfahren hergestellt. Die Bronzen weisen in der Regel keine Gießersignatur auf. Die Produktion endete in den 1930er Jahren. Eine Datierung der Güsse ist bisher nicht möglich. Die vorliegende Bronze ist in ihrer kompakten Plastizität und der gleichmäßigen lackartigen Patina typisch für die Godard-Güsse der Maillol-Editionen Vollards." (Ursel Berger, Gutachten)
Diese Pariser Bronze aus der Edition von Ambroise Vollard gehört zu der Folge von frühen Kleinplastiken Aristide Maillols, die schon unter seinen zeitgenössischen Sammlern sehr gefragt waren. Die zu Lebzeiten Maillols gegossenen Bronzen der genannten Edition unterscheiden sich deutlich von der posthumen, sehr viel jüngeren nummerierten Auflage, die der Nachlass initiierte.

Zertifikat

Wir danken Olivier Lorquin, Musée Maillol, Fondation Dina Vierny, Paris, für die Begutachtung und die freundlichen Informationen, die den vorliegenden Guss als Exemplar der Edition Vollard bestätigen.

Mit einem Gutachten von Ursel Berger, Berlin, vom 30. August 2016

Provenienz

Galerie Vömel, Düsseldorf, vom Vorbesitzer dort 1967 erworben; ehemals Sammlung Prof. Dr. Heinz Kirchhoff, Göttingen, Nachlass

Literaturhinweise

Hans Albert Peters (Hg.), Maillol, Ausst. Kat. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Stuttgart 1978, Nr. 34 mit Abb.; Stuttgart 1980 (Galerie Valentien Stuttgart, Skulpturengarten), Aristide Maillol, Bronzeskulpturen, S. 17 mit Abb.; Ursel Berger/Jörg Zutter (Hg.), Aristide Maillol, München 1996 (Ausst. Kat. Georg-Kolbe-Museum Berlin/ Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne/ Gerhard Marcks-Haus, Bremen/ Städtische Kunsthalle Mannheim 1996/1997), Nr. 55 mit Abb. S. 94; Dina Vierny (Hg.), Aristide Maillol, Ausst. Kat. Palais des Congrès Perpignan, Paris 2000, Kat. Nr. 41 mit Farbabb.

Ausstellung

Neuss 1961 (Clemens-Sels-Museum im Obertor), Aristide Maillol, Kleinplastiken und Graphik, Kat. Nr. 9 ("Stehendes Mädchen, sich die Haare bindend")