Lot 504 N

Servranckx hatte früh seine künstlerische Aufmerksamkeit - wohl analog zu den Bestrebungen der internationalen konstruktivistischen Avantgarde in dieser Zeit - dem angewandtem Bereich gewidmet. Schon ab 1917 war er in der damals weithin bekannten belgischen Tapetenfabrik U.P.L. (Usines Peters Lacroix) in Haren tätig. Hier begegnete er René Magritte, der dort ebenfalls in den frühen 1920er Jahren als Designer tätig war. Servranckx war auch noch später engagiert mit innenarchitektonischer Entwurfsgestaltung beschäftigt, seit 1932 hatte er eine Professur an der École des Arts Industriels et Décoratifs in Ixelles inne. Dieser besondere Focus seiner Begabung führte 1925/1926 zu einer periodischen Zäsur im malerischen Werk. Der Künstler nahm nunmehr als maßgeblicher Entwurfszeichner bei U.P.L. auf die Produktion entscheidenden künstlerischen Einfluss, "neue Methoden der Gestaltung, neue Beziehungen der Formen ausprobierend", wie man dazu in Berlin damals anerkennend kommentierte (Alfred Durus in der spartakistischen Zeitschrift "Die Rote Fahne", Berlin 1925, zit. nach: Ausst. Kat. Victor Servranckx, Concertgebow, Brügge 1958, S. 54).