Niki de Saint Phalle - L' Ange Vase - image-1

Lot 614 D

Niki de Saint Phalle - L' Ange Vase

Auktion 1100 - Übersicht Köln
02.12.2017, 14:00 - Zeitgenössische Kunst I
Schätzpreis: 50.000 € - 60.000 €

Niki de Saint Phalle

L' Ange Vase
1993

Polyester-Harz, Lack und Keramik, farbig gefasst. Auf Metallplinthe. Gesamthöhe ca. 99 cm. Auf Metallplakette mit Signaturstempel "Niki de Saint Phalle" und nummeriert. Exemplar 12/50. Diese Skulptur wurde in drei Farbvarianten in einer Auflage von jeweils 50 Exemplaren plus 10 Künstlerexemplaren herausgegeben. Edition Gérard Haligon, Mandres-les-Roses (mit Prägestempel). - Mit geringfügigen Altersspuren.

Die Arbeit „L' Ange Vase“ ist ein charakteristisches Beispiel für die spielerisch-tänzerische Leichtigkeit von Niki de Saint Phalles Nana-Skulpturen und ist als Vase einsetzbar. Die ersten Nanas von Niki de Saint Phalle entstehen 1964 aus Stofffetzen, Leinwänden und Maschendrahtgestellen, inspiriert durch eine Zeichnung des US-amerikanischen Künstlers Larry Rivers - einem Bild seiner schwangeren Frau. Zwei Jahre später wechselt Niki de Saint Phalle ihr Arbeitsmaterial und setzt zum ersten Mal den Werkstoff Polyester ein, wodurch die voluminösen, heiteren und sehr weiblichen Figuren auch im Außenraum platziert werden können. Die Nana entwickelt sich zu einer Art Kultfigur, die binnen kurzer Zeit die Welt erobert und die von der Künstlerin rückblickend wie folgt charakterisiert wird: „Meine erste Ausstellung mit Nanas nannte ich Nana Power. Für mich waren sie das Symbol einer fröhlichen, befreiten Frau. Heute, nach beinahe zwanzig Jahren, sehe ich sie anders. Ich sehe sie als Vorboten eines neuen matriarchalischen Zeitalters, von dem ich glaube, daß es die einzige Antwort ist. Sie repräsentieren die unabhängige, gute, gebende und glückliche Mutter. Es überrascht daher nicht, daß sie so heftige Emotionen von Haß und Liebe in den Leuten hervorrufen. Der Betrachter wird mit seinen Gefühlen der eigenen Mutter gegenüber thematisiert.“ (Bettina Scheeder, in: Brigitte Reinhardt (Hg.) Niki de Saint Phalle, Liebe, Protest, Phantasie, Ausst.Kat. Ulmer Museum, Ulm 1999, S.35).

Provenienz

Galerie Vogel, Heidelberg; Privatsammlung, Baden-Württemberg

Literaturhinweise

Ulm 1999 (Museum), Ludwigshafen 2000 (Wilhelm-Hack-Museum), Niki de Saint Phalle, Liebe, Protest, Phantasie. Ausst.Kat., S.55 mit Farbabb. (anderes Exemplar)