Joan Miró - Hommage à Madame Gaby Malaquais - image-1

Lot 186 D

Joan Miró - Hommage à Madame Gaby Malaquais

Auktion 923 - Übersicht Köln
28.05.2008, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 45.600 € (inkl. Aufgeld)

Joan Miró

Hommage à Madame Gaby Malaquais
1952

Farbkreidezeichnung 24,5 x 34,5 cm signiert

Die zeichnerische Improvisation kombiniert eine große zentrale Gestalt in weiten Hosen, - vielleicht ein kleiner Pantalone -, mit einer geometrisierten, mädchenhaften Umrißfigur links. Das Szenario wird ergänzt um die Miró-typischen Astralzeichen von Mond und Sternen in Rot und Schwarz, die durch Kratzer mit dem Federstiel im Papier deutlich akzentuiert sind. Im Juni von 1952 auf Long-Island entstanden und mit präzisem Datum versehen, ist die Zeichnung durch Einbezug der Schrift in die Komposition persönlich gewidmet und scheint als "Hommage" recht spontan entstanden. Die Welligkeit und die leichten Unebenheiten des Papiers sowie der wässrige Verlauf der Tusche lassen sogar das Arbeiten im Freien vermuten.
In den USA fand Miró nach dem Krieg - früher noch als auf dem europäischen Kontinent - die erste bedeutende Resonanz, nicht zuletzt durch die Aktivitäten von Pierre Matisse in New York.
"Miró erfindet Objekte, wie er Zeichen erfindet. Er begnügt sich nicht damit, ihnen Gestalt zu verleihen und einen Stil aufzuzwingen. Er fordert auf, mit ihm etwas aus dem Nichts zu erschaffen. [...] Und da er nichts demonstrieren, nichts beweisen will, es sei denn, daß man in der Kunst Freiheit ausüben kann, geht er bis zum Äußersten. Spielerisch erfaßt er alles mit Händen, Augen, mit seinen Antennen, belustigt sich daran und darüber. Im Vorübergehen greift er nach allem, was in Reichweite ist, erweckt es zum Leben, gibt ihm die größtmögliche Resonanz. Wenn er arbeitet, zeigt es sich, wie wunderbar ungezwungen Arbeit sein kann, die auf individueller Freiheit beruht und die spielerisch eine Gesamtheit von Zeichen hervorbringt, die geheime Mitwisserschaft mit allem und jedem verraten. [...]
Die Objekte wie die Malerei Mirós zielen ganz [...] darauf ab, das größtmögliche Behagen, das größtmögliche Vergnügen zu bewirken." (Alain Jouffroy, Der Zipfel des Tischtuchs, in: Miró Plastik, München 1974, S. 15 f. und S. 18)

Zertifikat

Mit einem Fotozertifikat von Jacques Dupin, ADOM, Paris, vom 12.März 2008