Teller mit Darstellung eines preußischen Artillerie-Corps - image-1

Lot 172 Dα

Teller mit Darstellung eines preußischen Artillerie-Corps

Auktion 1105 - Übersicht Berlin
21.04.2018, 11:00 - Preußen I
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 11.160 € (inkl. Aufgeld)

Teller mit Darstellung eines preußischen Artillerie-Corps

Porzellan, Emaildekor, pompejiroter und chamoisfarener Fond, radierte Vergoldung. Modell 1113, Konisch. Spiegelfüllende, fein gemalte, großfigurige Bataillenszene eines preußischen Artillerie-Corps, ein Geschütz abfeuernd. Um das Steigbord ein radierter goldener Lorbeerkranz. Auf der Fahne ein rotes Fondband mit alternierendem Dekor fliegende preußische Adler und eine Lyra zwischen Füllhörnern. Blaumarke Zepter, Pressnummer 27, geritzt III, schwarzes Besitzermonogramm E.A.F.C sowie Klebeetikett mit Inventarnummer 668. D 24,1 cm.
Berlin, KPM, um 1813.

Hauptsächlich auf Betreiben von General von Scharnhorst wurde das preußische Heer ab 1807 reformiert, was 1813 mit der Enführung der allgemeinen Wehrpflicht kulminierte. So standen denn auch zum Frühjahrsfeldzug 1813 rund 300.000 preußische Soldaten zur Verfügung. Die weltpolitischen Ereignisse am Beginn des 19. Jahrhunderts beförderten die Produktion von Porzellan mit patriotischen Motiven. Es entstanden sechs Feldherrenservice, aber auch Service mit einem ganz neuen Typus von Bataillenszenen, die großfigurig und mit präzisen Uniformdetails dargestellt werden. Die KPM entsprach damit der Uniformbegeisterung König Friedrich Wilhelms III. aber auch einer allgemeinen patriotischen Stimmung, dem Stolz auf die Armee.

Provenienz

Schloss Marienburg bei Hannover, Ernst August Fidei Commis.
Verst. Sotheby´s, Hanover sale, Oktober 2005, Lot 2318.

Literaturhinweise

Vgl. ein weiterer Teller dieser Serie im Kat., Raffinesse und Eleganz, München 2007, Nr. 124.
Ein gleicher Teller als Kriegsverlust der Keramischen Sammlung der KPM Berlin abgebildet ibd. auf S. 383.