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Lot 173 Dα

Bechergefäß als Preis für ein Ausschreiben

Auktion 1105 - Übersicht Berlin
21.04.2018, 14:00 - Preußen II
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 8.060 € (inkl. Aufgeld)

Bechergefäß als Preis für ein Ausschreiben

Porzellan und Biscuitporzellan, königsblauer matter Fond, Goldfond mit Sepiacamaieudekor. Nicht identifiziertes Modell in der Art eines Glockenbechers auf abgesetztem Fuß. Auf der mattblauen Wandung das in Form von gotischen Spitzbögen angeordnete Schriftband: "Schlagschatten Liebreize Rosenknospe Unschuld Wiedersehen Strohsack Carreau vier Nachtmütze nichtig Schmerz Thräne Freunde Gedankenspähne Turnier". Um den vergoldeten Lippenrand ein Lorbeerkranz. Innenvergoldung. Emailmarke Zepter, auf dem Boden schwarz beschriftet "Januar 1815". H 9,1 cm. In originalem textilgefütterten Lederetui.
Berlin, KPM, 1814/15.

Der außergewöhnliche Becher entstand als Preis für ein Ausschreiben, das auf einer Idee basierte, die Damen der Berliner Gesellschaft entwickelt haben. Aus den willkürlichen Wörtern, die sich auf der Wandung des Gefäßes finden, sollte ein Gedicht verfasst werden. Gewinner dieses Preises war Wilhelm Ferdinand Elsner von Gronow aus Oberschlesien (1786 - 1848), ab 1808 Bergrichter für Oberschlesien, 1811 - 15 Sekretär der Preußischen Nationalrepräsentation - also ein prominenter junger Mann seiner Zeit. Er überlebte im selben Jahr 1815 mit Verwundung die Schlacht bei Belle Alliance, dem Gasthaus bei Waterloo, und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Der Becher wird mit seinem originalen Etui und einem zweiteiligen Autographen angeboten, der das abgeschriebene Gedicht und eine Erklärung seines Sohnes Martin Friedrich Wilhelm Ferdinand Elsner von Gronow beinhaltet.

Provenienz

Westfälische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Publiziert von Dieter Bernd Schulte, Ein frühbiedermeierliches Bechergefäß der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin, in: Keramos 164/1999, S. 5 ff.