Großer Krater nach antikem Vorbild
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und graviert; innen vergoldet. Auf quadratischer Plinthe und rundem, kanneliertem Fuß kraterförmiger Korpus. Die gegenständigen profilierten Handhaben über bärtigen Maskarons; der ausgestellte Rand mit Perlstab und Zungenfries. Die Wandung mit reliefiertem Akanthus und Weinlaub; darüber die fein gravierte Darstellung zweier berittener Offiziere in preußischer Ulanen-Uniform vor einer Wache. Marken: Feingehaltstempel 15 LÖTH, BZ Berlin für 1819 - 54, zweiter Zeichenmeister Andreack für 1819 - 42, MZ Johann George Hossauer (1818 - 59, Scheffler Nr. 14, 18, 381). H 26,5 cm, Gewicht 2044 g.
Berlin, Johann George Hossauer, um 1820.
Der Weinkühler zitiert das Vorbild des berühmten Medici-Kraters, eines antiken Marmorgefäßes aus dem ersten Jahrhundert v. C., das bereits seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt ist und sich heute in den Uffizien in befindet. Das Relief mit der Orakelbefragung der homerischen Helden in Delphi, das die Wandung des Originals zeigt, wurde hier, wohl nach Wünschen des Auftraggebers, ersetzt durch die gravierte Ulanenszene.
Provenienz
Berliner Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. auch Kat. Berlin und die Antike, Berlin 1979, Nr. 558, Abb. S. 229, sowie Wesenberg, Johann George Hossauer 1794 - 1874, in: Forschungen und Berichte des Kunstgewerbemuseums Schloss Köpenick, Berlin 1987, S. 214, Abb.2.
Ausstellung
Gold und Silber für den König, Johann George Hossauer (1794 - 1874) Goldschmied Sr. Majestät des Königs, Berlin, Schloss Charlottenburg, 1998. Abgebildet bei Jonas, Kat. Nr. 21, S. 83.