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Lot 596 Nα

Paar Schneeballenvasen mit Vogelbauer

Auktion 1107 - Übersicht Köln
15.05.2018, 11:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 28.520 € (inkl. Aufgeld)

Paar Schneeballenvasen mit Vogelbauer

Porzellan, Aufglasurdekor. Balusterform auf geschweiftem Fuß, dreiteilig gebrannt und verschraubt, mit zugehörigem Deckel. Dicht belegt mit Blütenrelief, applizierten Ästen und Schneeballen. Ein großer plastischer Pirol und eine Schwalbe auf den Schultern, auf dem hochgebogenen Deckelast zwei Stieglitze. Die untere Wandung durchbrochen als Korb gestaltet, darin ein kleiner plastischer Kanarienvogel. Blaumarke Schwerter, Modellnummer 2774, ein grünes Malerzeichen "Da.." Vier restaurierte Schnäbel, einige weitere Schwanzfedern, Abbrüche am Astwerk und den Blättern. H 52,4 bzw. 51,5 cm.
Meißen, zweite Hälfte 19. Jh., nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler, um 1760.

Die Idee, ein Porzellanobjekt mit plastischen Schneeballenblüten zu überziehen, hat Kaendler erstmals im Mai 1739 realisiert: "Einen Theepot in Gestalt eines Schnee Balles in Thon poußiret und das dazu gehörige Belege, als Blühten, Blätter und Ästlein aufs Sauberste sammbt Henckel und Schnautze gefertiget" (Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 62). Sie war so revolutionär und beeindruckend, dass Friedrich II. von Preußen noch nach 1762 ebensolche Vasen in größerer Stückzahl für das Neue Palais bestellte, wo sie heute in der Fleischfarbenen Kammer zu bewundern sind.
Der hier angebotene Vasentypus mit großen plastischen Vögeln und einem Vogelbauer wurde im 19. Jahrhundert wieder produziert. Die Aufwände für die Herstellung eines solches Objekts waren und sind beträchtlich, von äußerster Präzision und Erfahrung gekennzeichnet und bergen viele Risiken. Deswegen gelten diese Vasen heute - genau wie in vergangenen Epochen - als Spitzenstücke Meißener Porzellanproduktion.

Provenienz

Aus europäischem Familienbesitz.