Teeschatulle von Abraham Roentgen
Palisander auf Pflaume, Kirsche, Eiche und Weichholz, Messing, verzinktes Messing, Eisenschrauben. Längliche Kastenform mit aufklappbarem Giebeldeckel, betonter Basis und bracket feet. Innen drei Fächer, bestückt mit Dosen. In der rechten Seite ein versteckter Basisschub, mittels eines Federmechanismus´ über einen Druckknopf auf der oberen Kante zu öffnen. Fein gelegtes vertikales Furnier, zwei umlaufende gewölbte Messingbänder. Restauriert, erneuter klaffender Riss im Boden, weitere, nicht auffällige Spannungsrisse, Schlüssel ersetzt. Ohne Griff H 16,3, B 24, T 15 cm.
Herrnhaag oder Neuwied, 1745 - 55.
Literaturhinweise
Ein weiteres frühes Kästchen des Herrnhuter Ebenisten bei Stratmann-Döhler, Mechanische Wunder. Edles Holz, Karlsruhe 1998, Nr. 1.
S.a. Fabian, Roentgen-Möbel aus Neuwied, Bad Neustadt 1986, Abb. 656 ff.
Greber, Abraham und David Roentgen. Möbel für Europa, Bd. 1, Starnberg 1980, nennt das Angebot von Schatullen bereits in einem "Frankfurter Avertissement von 1754" (...) "1769 werden alleine 42 "kostbare" und "precieuse eingelegte" Schatullen aufgeführt. Es sind "Schreib-Chatullen", "Damen- und- und Dockadilien Kästgen", "Thee-, Schreib-, Quadrillen- und Geld- oder Juwelen Chatollen", zum Teil "mit einer verborgenen Schublade, welche von selbst herausspringt". (S. 67)