Gabriele Münter
Blumen in braunem Topf
1933
Öl auf Malpappe 43,7 x 30,8 cm Gerahmt. Oben links violett signiert 'Münter'. Rückseitig mit der Werknummer '40/33' und handschriftlich bezeichnet "Gabriele Münter Blumenbild 1933". - Mit vereinzelten punktuellen alten Retuschen.
In den 1930er Jahren entwickelt Gabriele Münter, die nach Jahren an unterschiedlichen Aufenthaltsorten ohne eigenes Atelier 1931 dauerhaft nach Murnau zurückgekehrt war, das Blumenstillleben zu einem besonderen Schwerpunkt ihres Oeuvres.
Wie bei mehreren Blumenbildnissen dieser Zeit grenzt die Künstlerin auch bei den hier vorgestellten „Blumen in braunem Topf“ die Umrisse von Blüten, Blättern und Gefäß summarisch mit dunklen Konturlinien ein, der Farbauftrag ist in breiten, lebhaften Pinselstrichen gesetzt. Der nicht weiter definierte Hintergrund führt - ebenfalls ein Charakteristikum dieser Schaffensphase - farblich die Palette der dargestellten Blumen weiter, er wird hier durch ein zartes Grauviolett und grünliche Nuancen bestimmt. Die Komposition konzentriert sich auf das eigentliche Motiv, ohne wie sonst häufig den Umraum zu schildern oder weitere dekorative Gegenstände beizufügen.
Die Blumen und Blätter werden nicht zu einem Strauß gebändigt, sondern locker in dem breiten Tontopf zusammengestellt; sie ergießen sich förmlich über die Wandung des Gefäßes, einige sind herausgefallen. Die drei großen, in Violett-, Rosé- und Ockertönen gehaltenen Blüten, wohl Anemonen, sind voll geöffnet, die übrigen Blumen bilden mit ihrem leuchtenden Rot, Orange, Weiß und Gelb koloristische Kontrapunkte.
Der besondere Reiz dieser Komposition entsteht aus der Anordnung der Pflanzen, die nicht über dem Gefäß prangen, sondern sich zu einem lebhaften, subtil austarierten Ornament im Bildvordergrund zusammenfügen. Der braune Tontopf gerät damit zu einem Teil des Hintergrundes und verankert die vielfarbigen Blüten und Blätter optisch im Bildzentrum.
Zertifikat
Mit einer Bestätigung der Gabriele Münter und Johannes Eichner Stiftung, München, vom 30. Juni 2010. Das Werk ist im Arbeitsheft der Künstlerin aufgeführt und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde aufgenommen.
Provenienz
Süddeutscher Privatbesitz