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Lot 1134 Dα

Deckelhumpen

Auktion 1117 - Übersicht Köln
16.11.2018, 16:30 - Ausgewählte Objekte
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 19.840 € (inkl. Aufgeld)

Deckelhumpen

Quianlongporzellan mit Silbermontierung. Zylindrischer Humpen mit ohrenförmigem Henkel; Mischdekor mit roten und blauen Blumen. Der aufgewölbte Scharnierdeckel mit norwegischen Widmungsgravuren um eine Medaille mit dem Porträt Charlotte Amalies von Dänemark und Norwegen. Das àjour gearbeitete, gekrönte Spiegelmonogramm Chistians V. als Daumenrast. Marken: MZ Abraham Messing (Meister in Bergen 1723 - 38, vgl. Røstad S. 4). H 20,5 cm.
Bergen/Norwegen, Abraham Messing, 1723 - 38

Die Gravuren auf dem Deckel des Humpens erzählen eine interessante Geschichte: Der norwegische Piratenkapitän Anders Marstrand (1671 - 1724) kämpfte unter dem Kommando Admiral Tordenskjolds in den Nordischen Kriegen. Im Sommer 1717 wurde seine Fregatte, die "Ebenezer von Bergen", vor Danzig von der schwedischen Marine gekapert und die gesamte Besatzung am 12. Juli ins schwedische Växjo gebracht und in Haft genommen. Nach zweieinhalb Jahren Gefängnis sprach der schwedische General Axel Graf Baner eine Begnadigung aus und ließ Anders Marstrand und seine Männer im Oktober 1719 frei. Der Deckelhumpen war offenbar eine Dankesgabe für die gute Behandlung während der Gefangenschaft. Rund um die eingesetzte Medaille mit dem Porträt der dänisch-norwegischen Königin finden sich die gravierten Namen von Kaptän Marstrand und seiner Besatzung.