Neri di Bicci
Madonna mit Kind und Engeln
Tempera und Gold auf Holz (parkettiert). 59,5 x 42,5 cm.
Neri die Bicci wurde in Florenz als Sohn des Malers Bicci di Lorenzo geboren, in dessen Werkstatt er auch ausgebildet wurde und die er nach seinem Tode 1452 übernahm. Über Neri di Biccis ungemein fruchtbare Tätigkeit gibt sein erhaltenes „Libro dei Riccordi“ Auskunft, in dem er die Aufträge von 1458 bis 1475 verzeichnete. Heute befindet sich dieses unter den Manuskripten der Uffizien in Florenz. Neri hatte zahlreiche Schüler, darunter große Namen wie Cosimo Rosselli, Francesco Botticini und Giusto d´Andrea.
Unser Bild ist ein klassisches Beispiel von Neris Stil. Er zeichnet sich durch retardierende, teilweise noch gotisierende Tendenzen aus, die er bis zum Ende seiner Karriere fortführte. Das erschwert eine Datierung der einzelnen Werke, und so ist auch unser Gemälde nicht leicht zeitlich in sein Œuvre einzuordnen. Es zeigt die Muttergottes mit ihrem Kind in Halbfigur. Ihr feierlicher Gesichtsausdruck wird durch die hieratische Anordnung der beiden Assistenzengel und der großzügigen Verwendung von Goldfarbe in den Heiligenscheinen und Gewandbordüren betont. Der Hintergrund hingegen ist nicht in der Art eines Goldgrundes, sondern als Himmel mit wolken- und sternenartigen Gebilden ornamental gestaltet. Ein sehr ähnliches Werk Neri di Biccis ist seine „Madonna und Kind mit Granatapfel“ im Moskauer Pushkin Museum.
Provenienz
Ercole Canessa (1868-1829) New York/Paris. - Seine Auktion, American Art Association, New York 25.-26.02.1924, Lot 164. - Galerie Durand Ruel, Paris 1925. - Evan M. Evans, New York 1961 und 1967. - Sotheby´s Parke-Bernet, New York 14.01.1988, Lot 58. - Privatbesitz Italien.