Meister der Heiligen Sippe - Simon Zelotes und Jakobus der Jüngere - image-1

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Meister der Heiligen Sippe - Simon Zelotes und Jakobus der Jüngere

Auktion 1118 - Übersicht Köln
17.11.2018, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur
Schätzpreis: 150.000 € - 170.000 €
Ergebnis: 173.600 € (inkl. Aufgeld)

Meister der Heiligen Sippe

Simon Zelotes und Jakobus der Jüngere

Öl auf Eichenholz. 46,5 x 31 cm (Darstellung), 48 x 32,5 cm (Tafel).

Die Tafel zeigt die an ihren Attributen der Säge und der Walkerstange erkennbaren Apostel Simon Zelotes und Jakobus den Jüngeren, die im vertrauten Gespräch nebeneinander auf einem fliesenbedeckten Boden vor einem Goldbrokatvorhang mit Granatapfelmuster stehen, über dem Fenster mit Butzenscheiben sichtbar werden. Unsere Tafel gehörte ursprünglich zu der Predella eines großen Altarretabels, das von dem in Köln tätigen "Meister der Heiligen Sippe" geschaffen wurde und in der auf insgesamt sieben Feldern Maria und der thronende Christus (heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn, Inv. Nr. 141/D 73, erworben 1908 aus dem Münchener Kunsthandel) sowie sechs Apostelpaare dargestellt waren. Der nach dem "Sippenaltar" im Kölner Wallraf-Richartz-Museum (Inv. Nr. 165) benannte Meister ist zu den bedeutendsten rheinischen Malern des ausgehenden Mittelalters zu zählen, wobei unsere qualitätvolle Tafel seinen Hauptwerken zur Seite zu stellen ist.
Der ursprüngliche Aufstellungsort des Altarretabels ist nicht bekannt, aber 1826 wurden alle sieben Predellentafeln gemeinsam von Werner von Haxthausen zunächst an das Städtische Museum in Köln, 1838 jedoch dann an seinen Bruder Moritz von Haxthausen übergeben. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Tafeln in verschiedenen Sammlungen verstreut; unsere Tafel gelangte vor 1917 in die Kölner Sammlung Richard von Schnitzlers, weitere Tafeln werden dagegen in Philadelphia (Collection Johnson) und Boston (Museum of Fine Arts) aufbewahrt.

Provenienz

Sammlung Werner von Haxthausen, Köln. - 1826 von ihm übergeben an das Städtische Museum in Köln, 1838 übergeben an den jüngeren Bruder Moritz von Haxthausen, Bonn. - Sammlung Freiherr von Brenken-Wewer. - Sammlung Richard von Schnitzler, Köln. - Schweizer Privatsammlung.

Literaturhinweise

E. Lüthgen, W. Bombe: Die Sammlung Dr. Richard von Schnitzler in Cöln. In: Cicerone 9/10, 1917/1918, S. 1-73, hier S. 40 u. 42-43, Abb. 6. - Alfred Stange: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Bd. 1, München 1967, S. 95, Nr. 282e. - M. Kessler-van den Heuvel: Der Meister der Hl. Sippe der Jüngere, Frankfurt 1987, S. 229ff. - Ausst.-Kat.: Lust und Verlust. Kölner Sammler zwischen Trikolore und Preußenadler, hg. v. Hiltrud Kier u. Frank Günter Zehnder, Köln 1995 (Ausstellung in der Josef-Haubrich-Kunsthalle Köln), S. 573, Kat. Nr. 171b, Farbtaf. LXXXI (fälschlich als "Jakobus d. Ä. und Johannes Evangelist").

Ausstellung

Kunsthistorische Ausstellung, Düsseldorf 1904, Nr. 43.