Pieter Nason - Bildnis eines Feldherrn - image-1

Lot 1579 Dα

Pieter Nason - Bildnis eines Feldherrn

Auktion 1118 - Übersicht Köln
17.11.2018, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur
Schätzpreis: 18.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 23.560 € (inkl. Aufgeld)

Pieter Nason

Bildnis eines Feldherrn

Öl auf Leinwand (doubliert). 131,5 x 107 cm.
Signiert und datiert unten links: P. Nason. f 1667.

Der Dargestellte unseres Bildnisses konnte bislang nicht identifiziert werden. Prunkharnisch und Kommandostab verweisen jedoch eindeutig auf einen militärischen Befehlshaber. Das Bildnis folgt dem hierfür üblichen Typus der Darstellung als Dreiviertelfigur vor einem Landschaftshintergrund. Der in Amsterdam geborene Pieter Nason lebte seit 1638/39 in Den Haag, dem Sitz der holländischen Regierung und des Statthalters. Hier fertigte der Maler zahlreiche Portraits Haager Bürger, ausländischer Diplomaten und höherer Offizieren aus adligen Familien an. Für diese letztgenannte Personengruppe ist unser großformatiges Bildnis ein besonders repräsentatives Beispiel.

Das vorliegende Bildnis war einst im Besitz der Kunsthandlung D. Katz in Dieren. Im August 1940 veräußerten die Brüder Nathan und Benjamin Katz für 1,8 Millionen Gulden einen großen Teil ihres Lagerbestandes an Alois Miedl, darunter auch unser Bildnis eines Feldherrn. Die niederländische „Restitutiecommissie“ sieht in ihrem Bericht zur Kunsthandlung Katz vom 17. Dezember 2012 hierin einen üblichen Geschäftsvorgang, der nicht unter Druck herbeigeführt wurde („The Committee does not consider these transactions involuntary loss of possession but rather as sales within the context of an art dealership's business activities“) und verweist darüber hinaus auf mehrere Aussagen von Benjamin Katz aus der Nachkriegszeit, dass Miedl keinerlei Druck auf den Verkauf ausgeübt habe („In support of this opinion, the Committee refers to Benjamin Katz's post-war statements, in which he indicated at different points in time and in different ways that Miedl never brought any pressure to bear on him or his brother during these transactions“. Vgl. Advisory Committee on the Assessment of Restitution Applications for Items of Cultural Value and the Second World War: Summary RC 1.90B, 17.12.2012). Dem Einlieferer unseres Gemäldes liegt darüber hinaus die Bestätigung des Anwalts der Erben nach Nathan und Benjamin Katz vom 21. August 2018 vor, dass keinerlei Restitutionsansprüche erhoben werden.

Provenienz

Auktion Frederick Muller, Amsterdam, 27.11.1906, Lot 136. – Auktion Frederik Muller, Amsterdam, 14.5.1912, Lot 150. - Kunsthandlung D. Katz, Dieren. – Dort erworben am 14.8.1940 von Alois Miedl, Amsterdam. – Als Geschenk am 19.8.1944 an Eduard Plietzsch. – Auktion Frederik Muller, Amsterdam, 8.-15.11.1955, Lot 313. – Privatsammlung Philadelphia, Pennsylvania.