Henry Moret - Gros temps - image-1

Lot 203 Dα

Henry Moret - Gros temps

Auktion 1121 - Übersicht Köln
30.11.2018, 17:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 100.000 € - 150.000 €
Ergebnis: 130.200 € (inkl. Aufgeld)

Henry Moret

Gros temps
1898

Öl auf Leinwand 65 x 92,6 cm Gerahmt. Unten rechts blau signiert und datiert 'Henry Moret- -98-'. - Partiell mit feinem Craquelé. Die Leinwandränder mit minimalem rahmungsbedingten Berieb.

Geboren 1856 in Cherbourg, erfährt Henry Moret seine künstlerische Ausbildung an der Pariser École des Beaux-Arts und der Académie Julian. 1888 zieht es den jungen Maler nach Pont-Aven, wo sich um Paul Gauguin eine Reihe von Malern auf die Suche nach der ursprünglichen Landschaft der Bretagne gemacht hat. Als einer der ersten Künstler wird er ansässig in Le Pouldu, das bald wichtiges Zentrum der Pont-Aven Künstler werden sollte.
Die Begegnung mit Paul Gauguin prägt die künstlerische Entwicklung des jungen Moret in diesen Jahren nachdrücklich. Nachdem dieser Pont-Aven verlassen hat, gelangt Moret im Laufe der 1890er Jahre zu jener farbstarken Malerei, deren kurzem, schmalem Pinselstrich ein nunmehr unverkennbar impressionistisches Moment innewohnt. Beinahe logisch erscheint die Verbindung zu dem erfolgreichen Galeristen Paul Durand-Ruel, der Henry Morets Werk ab 1895 nicht nur in Paris bekannt macht, sondern auch in New York, wo seine Malerei auf enormes Interesse stößt.
Wie kaum einem Maler gelingt Moret die Verknüpfung von impressionistischem Landschaftsverständnis und dem Synthetismus Paul Gauguins. Unser großformatiges Gemälde ist ein seltenes frühes Zeugnis für sein herausragendes Talent, das Wesen der ursprünglichen Natur der bretonischen Landschaft auf die Leinwand zu bannen. Eindrucksvoll ist nicht nur Morets Umgang mit Licht, sondern auch seine Darstellung von Wettereffekten, die er mit leuchtenden Farben dramatisch zu inszenieren weiß.

Zertifikat

Mit einer Foto-Expertise von Jean Yves Rolland, Paris, vom 13. September 2018. Das Werk wird das in Werkverzeichnis des Künstlers aufgenommen.

Provenienz

Abels Gemälde-Galerie, Köln (mit rückseitigem Rahmenetikett); Privatbesitz Rheinland (seit 1961)