Lovis Corinth
Porträt des Direktors Schellinsky
1898
Öl auf Leinwand 110 x 80,5 cm Gerahmt. Oben rechts schwarz signiert 'LOVIS COR NTH 1889' [sic]
Zwischen 1898 und 1900 schuf Lovis Corinth zahlreiche Porträts Münchner und Berliner Persönlichkeiten, darunter auch dieses klassische Bildnis des Münchner Versicherungsdirektors Paul Schellinsky. "Daneben werden [...] alle Menschen porträtiert, die ihm begegnen und ihm etwas zu sagen haben. Mit größerer Liebe umfasst er das männliche Bildnis. Das weibliche ist ihm gar zu leicht Modell, aber aus dem männlichen Bildnis holt er alles geistige Leben heraus. Es ist mehr als ein Abbild, das er gibt, es ist wie eine Beschäftigung mit Wesen und Willen des anderen Menschen [...]" (Rohde, Der junge Corinth, a.a.O., S. 142).
Durch den Eintritt Corinths in die Freimaurerloge „In Treue fest“ war Paul Schellinsky ein Logenbruder des Malers, er ist auch in dem 1898/99 von Corinth gemalten großformatigen Gruppenbildnis der Logenmitglieder (Berend-Corinth 164) präsent.
Werkverzeichnis
Berend-Corinth 163
Provenienz
Schellinsky, München; Sammlung Dr. Zitzmann, Erlangen, Seine Versteigerung bei Cassirer-Helbing, Berlin 1925, Lot 14, Taf. 6; Galerie Caspari, München; Sotheby's, London 2.7.1969, Lot 151; Sotheby's, London 13.4.1972, Lot 35; Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 193, 14.6.1973, Lot 252, dort vom Vorbesitzer erworben, seitdem in Familienbesitz Niedersachsen
Literaturhinweise
Alfred Rohde, Der junge Corinth, Berlin 1941, Nr. 107 mit Abb. S. 106 (vertauscht mit Nr. 76)