Lot 623 D

Neben den wenigen Kleinskulpturen von Franz Marc ist es wohl Renée Sintenis, die vornehmlich kleinformatige Tier-Skulpturen in der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts etabliert. Pferde, vor allem herumspringende und grasende Fohlen, stehen für ihre charaktervollen, expressiven Tierfiguren, kaum größer als eine Handfläche. Es erstaunt, dass Fritz Koenig diese traditionell realistische Form der Pferdedarstellung gar nicht berührt und nur einmal, wie hier, in einer extremen Situation modelliert: dem „Roßsprung“, jener kräftezehrenden Haltung zwischen Hengst und Stute. Der Pferdezüchter Koenig sieht die Begegnung zwischen den Tieren als vollendete Bewegung. Die kleine, weniger naturalistisch gehaltene Skulptur verkörpert das ungemein kraftvolle Anspannen und Aufbäumen im Moment der Zeugung.