Kleiner Krater mit Ansicht von München und dem Brauttor für Kronprinzessin Elisabeth in Berlin
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, radierte Vergoldung. Modell 1005, Redensche Vase No.0, zweiteilig gebrannt und verschraubt. Zwei große Bildfelder im oberen Wandungsbereich, gerahmt von radiertem antikischem Blattdekor. Blaumarke Zepter. H 21,5 cm.
Berlin, KPM, 1824.
Am 16. November 1823 fand die Hochzeit zwischen dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der bayerischen Prinzessin Elisabeth Ludovika statt. Die beiden wurden mit katholischem Ritus per procurationem in der Hofkapelle der Münchner Residenz getraut. Von dort reiste die Braut mit ihrem Gefolge nach Berlin, auf dem Weg zahlreiche eigens dafür aufgebaute Ehrenpforten passierend, bis zur letzten, hier dargestellten, an der neu erbauten Schlossbrücke, die am 28. November 1823 durchschritten wurde. Die Ansicht zeigt ein aus zwölf Säulen mit bekrönenden Viktorien gebildetes Rondell, geschmückt mit Kränzen und Orangenbäumen.
Die Ehrenpforten waren schon für Luise nach ihrer Hochzeit mit Friedrich Wilhelm III. errichtet worden. Das Protokoll sah vor, dass der Stadtmagistrat die Prinzessin zu empfangen hatte. Es gab eine feierliche Beleuchtung in der gesamten Stadt, und Bedürftige sollten bespeist werden.
Provenienz
2004 erworben über Diana Huntley.
Literaturhinweise
Wittwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, Nr. 137.
Ausstellung
Raffinesse & Eleganz - Königliche Porzellane des frühen 19. Jahrhunderts aus einer amerikanischen Privatsammlung, Berlin, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg, 28. Juli bis 4. November 2007
Die Sammlung Cohen. Porzellane der grossen Manufakturen 1800 - 1840. Wien, Liechtenstein Museum, 16. November 2007 bis 11. Februar 2008
Refinement & Elegance - Early 19th-Century Royal Porcelain from an American private collection, New York, The Metropolitan Museum of Art, 9. September 2008 bis 19. April 2009