Porzellanbild mit Porträt König Friedrich Wilhelm IV. - image-1
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Lot 11 Dα

Porzellanbild mit Porträt König Friedrich Wilhelm IV.

Auktion 1125 - Übersicht Berlin
07.11.2018, 18:00 - The Twinight Collection I
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 15.625 € (inkl. Aufgeld)

Porzellanbild mit Porträt König Friedrich Wilhelm IV.

Porzellan, Aufglasurdekor. Brustbild en face mit nach rechts gewandtem Kopf, in dunkelblauer Uniform mit silbernen Epauletten und hohem, rotem Kragen mit silbernen Tressen, dekoriert mit sechs Orden, u.a. dem Schwarzen Adlerorden. Der Hintergrund in Sepiacamaieu mit der Giebelarchitektur von Schloss Charlottenhof vor hoch gewölktem Horizont. Rechts seitlich signiert "Aug. Eurich". Pressmarke Zepter mit K.P.M. H 25,3; B 18,5 cm. Originalrahmen mit ergänzter Leiste H 38, B 30,5 cm.
Berlin, KPM, die Bemalung von August Eurich nach Franz Krüger, um 1845.

"Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ließ sich ganz in der Tradition seiner Vorfahren häufig auf Porzellan porträtieren. Auf große Vasen gebannt, verlieh er mit seinem Ebenbild ehrenvollen Porzellangeschenken eine zusätzliche Bedeutung. (...)
In den Akten des KPM-Archivs ist die Beschaffung von Vorlagen zwar nicht besonders gut dokumentiert, aber doch finden sich auch hier Hinweise auf den Erwerb königlicher Porträts / doch lassen sich in diesen auch Hinweise für den Erwerb königlicher Porträts finden. So beauftragte 1847 die Manufakturleitung den Porzellanmaler Wilhelm Escher, in der Kupferstichsammlung im Schloss Monbijou Porträts der sieben brandenburgisch-preußischen Herrscher vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm IV. abzuzeichnen, die dann auf eine Vase kopiert für den Freiherrn von Stillfried zum Geschenk bestimmt waren. (...)
Im Falle des Porzellanbildes der Sammlung Cohen, das im Hintergrund des Porträts des Königs die Gartenseite seines Kronprinzensitzes, Schloss Charlottenhof, andeutet, diente dem Maler wohl ein weder signiertes noch datiertes Ölgemälde als Vorlage, das sich im Bestand des KPM-Archivs erhalten hat und das nur in wenigen Details von der Umsetzung abweicht. Das annähernd quadratische Gemälde zeigt das Bildnis Friedrich Wilhelms IV. in einer runden Reserve,. Dies lässt darauf schließen, dass es als Vorlage für ein rundes Porzellanporträt geschaffen wurde, das der König 1844 dem preußischen Gesandten in London, Christian Karl von Bunsen, schenkte. Der Porzellantondo, den ein von Gustav Stier entworfener reicher Bronzerahmen ziert, befindet sich heute im Kunstgewerbemuseum Berlin.
Bei dem Ölgemälde handelt es sich möglicherweise um die Kopie eines heute nicht mehr bekannten Bildnisses von Franz Krüger, von dem ein zweites, sehr ähnliches Porträt überliefert ist, welches aber in der Anlage des Hintergrundes, bezüglich der Fülle der Gesichtszüge und in kleinen Details der Uniform von dem Gemälde im Archiv abweicht." (S. 143)
Für die Genehmigung des Abdrucks aus dem Katalog Raffinesse & Eleganz danken wir herzlich Herrn Dr. Samuel Wittwer.

Provenienz

Hessische Privatsammlung, verst. Lempertz Berlin Auktion 886 am 27. Mai 2006, Lot 136.

Literaturhinweise

Wittwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, Nr. 3.
Zum Künstler s. Thieme/Becker, der 1848 auf der Austellung der Akademie mit Porzellanminiaturen vertreten war.

Ausstellung

Raffinesse & Eleganz - Königliche Porzellane des frühen 19. Jahrhunderts aus einer amerikanischen Prrivatsammlung, Berlin, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg, 28. Juli bis 4. November 2007
Die Sammlung Cohen. Porzellane der grossen Manufakturen 1800 - 1840. Wien, Liechtenstein Museum, 16. November 2007 bis 11. Februar 2008
Refinement & Elegance - Early 19th-Century Royal Porcelain from an American private collection, New York, The Metropolitan Museum of Art, 9. September 2008 bis 19. April 2009