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Lot 141 Dα

Bedeutende Vase mit der Schlacht von Vitoria

Auktion 1125 - Übersicht Berlin
07.11.2018, 18:00 - The Twinight Collection I
Schätzpreis: 100.000 € - 150.000 €

Bedeutende Vase mit der Schlacht von Vitoria

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, radierte Vergoldung. Modell "Vase glatt mit glattem gebogenem Henkel am Kessel", zweiteilig gebrannt und verschraubt, zugehöriger Sockel mit Goldranken und vergoldeter Metallplatte oben.
Um die mittlere Wandung umlaufend das gemäldeartig gestaltete Panorama des dramatischen Schlachtgeschehens vor gestaffelter Landschaftskulisse. Hals, untere Wandung und Fuß vergoldet, mit radierten Blattdekoren. Die Basis mit außergewöhnlichem schwarzem, rot geädertem Marmorfond. Im Fuß Blaumarke Zepter, roter Unterstrich, brauner Kreis, Pressnummer 38. H 51, D 35 cm, Basis 20,5 cm x 23 cm x 22,8 cm. Mit Basis H 71 cm.
Berlin, KPM, um 1817.

Diese bis 1994 unbekannte Vase zeigt wie die publizierte gleiche Vase aus dem Geschenk für den Herzog von Wellington in Apsley House auch die Schlacht im baskischen Vitoria. Die zentrale Figur ist der Order gebende Herzog von Wellington auf einem weißen Schimmel, und nicht, wie erwartet, auf einem kastanienbraunen, und auch seine Kleidung ist ungewöhnlich preziös gestaltet. Die Manufaktur kannte eine Aquatintaradierung des Sieges von Vitoria von Frederic Christian Lewis, die allerdings nur das Detail mit dem vom Pferd fallenden Offizier auf der Wandungsrückseite illustriert. Für die genaue Abbildungen der Uniformen gab es zum Zeitpunkt der Produktion dieser Vase noch keine Angaben. Die kamen dann erst als Antwort auf eine Nachfrage von Friedrich Philipp Rosenstiel, dem amtierende Manufakturdirektor, beim dem preußischen Generalfeldmarschall und Kriegsminister Hermann von Boyen im Juli 1818: "Zeichnungen der Uniformen von den unter des Hr. Herzogs Befehlen stehenden Truppen werden mit großer Sehnsucht erwartet." (Baer/Baer, S. 16).

Der großen Wellington-Bestellung gingen zahlreiche andere, wenn auch nicht so umfangreiche, persönliche Geschenke an verdienstvolle Briten bzw. den Adel, Mitglieder des "britischen Hofs und Minister", voraus. In den Archivakten der KPM werden der Earl Bathurst, der Marquis of Hertfort, der Viscount und Lady Catlereagh, der Earl of Liverpool, der Marquis Cholmondeley, der Viscount Melville, der Duke of Montrose, der right honorable Vanhittard, Lady Elgin, eine Mrs. Smith, der Lieutenant=General Hammond, ein Doctor Mr. Cooke in Oxford, der Earl Mulgrave, ein Mr. Herris "Commis of the Goverment", aber auch der Herzog von Cumberland, der Erzbischof von Canterbury, ein Herr Harrison und ein Herr Rothschild ausdrücklich genannt.

Es wäre vorstellbar, dass abgesehen von dem Herzog von Wellington auch der Generalleutnant Sir Thomas Graham oder der Generalleutnant Sir Rowland Hill beschenkt wurden, möglicherweise sogar genau mit dieser Vase. Diese beiden Generäle wurden zusammen mit dem Herzog von Wellington vom Court of Council of the City of London am 12. Juli 1813 für ihre hervorragende Leistung in der Schlacht von Vitoria geehrt. Aber die Aktenlage der Manufaktur im KPM-Archiv ist vor 1818 lückenhaft, solche Bestellungen sind nicht überliefert.

Provenienz

Christie´s London am 5. Dezember 1994, Lot 304.
Christie´s London am 10. Juli 2014, Lot 18.

Literaturhinweise

Zu den beiden gleichen Vasen aus der Wellington-Bestellung mit Panoramaansichten der Schlachten von Vitoria und Waterloo im Apsley House (Inv.No. WM939-1948) s. Baer/Baer, The Pussian Service. The Duke of Wellington´s Berlin Dinner Service, Berlin 1989, Nr. 13 f.
S.a. Camden, History of the Present War in Spain and Portugal. From its Commencement to the Battle of Vittoria, London 1813, S. 509 f.