Teller mit Kameenbildnis des Achilles
Porzellan, Cameomalerei in Grisailletönen auf schwarzem Fond, radierte und ombrierte Vergoldung mit braunen und Lapislazuli imitierenden Konturstreifen. Modell 1113, konisch. Der Kopf im Halbprofil nach Links gewandt, über dem linken Schulteransatz eine blaue Tuchdraperie. Darunter, in einem Kettband, die griechische Beschriftung "AXI??EY?". Um die Fahne ein außergewöhnliches Band mit feinsten Trophäenstillleben und alternierend Brustharnischen über einem Lorbeerkranz. Vorderseitig, unter dem Kopf geritzte Signatur "GW Völcker 1814." Blaumarke Zepter, emailblauer Unterstrich, geritzt III, Pressnummer, unterglasurblau + im Standring, eisenrotes Kreuz. D 24,5 cm.
Berlin, KPM, bemalt von Gottfried Wilhelm Völcker, 1814, die Vergoldung Louis Henri Rivet de la Grange zugeschrieben.
Die seltene Signatur und die Datierung belegen eines der frühesten Beispiele der Cameomalerei in der KPM, eines Dekors, der die Optik der antiken Steinschneidekunst imitierte. Die Feinheit dieser Malerei sucht ihresgleichen. Die Darstellung des Kopfes leuchtet in beeindruckender Plastizität aus dem dunklen Grund hervor, eine Wirkung, wie sie von großen Kameen in Chalzedon bekannt ist, z.B. von dem Ptolemäer Kameo in der Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien, der ursprünglich den Dreikönigenschrein in Köln zierte.
Provenienz
Sotheby´s London am 4. Juni 1996, Lot 134.
Literaturhinweise
Wittwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, Nr. 13.
Ausstellung
Raffinesse & Eleganz - Königliche Porzellane des frühen 19. Jahrhunderts aus einer amerikanischen Prrivatsammlung, Berlin, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg, 28. Juli bis 4. November 2007
Die Sammlung Cohen. Porzellane der grossen Manufakturen 1800 - 1840. Wien, Liechtenstein Museum, 16. November 2007 bis 11. Februar 2008
Refinement & Elegance - Early 19th-Century Royal Porcelain from an American private collection, New York, The Metropolitan Museum of Art, 9. September 2008 bis 19. April 2009